Stuttgart. Der VfB Stuttgart hat sich in der Europa League zurückgemeldet – mit einem Arbeitssieg, der sich nicht schön, aber notwendig anfühlte. Mit 2:0 (0:0) setzte sich die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß am Donnerstagabend gegen Feyenoord Rotterdam durch. Die späten Tore von Bilal El Khannouss (84.) und Deniz Undav (90.+1) sorgten für Erleichterung in der MHP-Arena, die zuvor lange auf größere Chancen hatte warten müssen. Wie es zum nächsten Heimsieg der Schwaben kam, erläutern wir in unserer Analyse.

Fußball  VfB Stuttgart vs. Feyenoord Rotterdam

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Das Spiel begann hektisch. Von Beginn an war zu spüren, dass der VfB seinen Gegner respektierte, aber zunächst nicht in die eigenen Abläufe fand. „Ein Stück weit lagen es am Gegner“, analysierte Hoeneß nach der Partie. „Ein, zwei Dinge haben wir nicht so gemacht, wie wir es uns gedacht haben. Die Idee ist nicht aufgegangen, wir konnten die Energie nicht ins Spiel transportieren, 50:50-Duelle haben wir nicht gewonnen, es gab zu wenig Kontrolle und zu wenige Ballbesitzphasen. Dadurch wurde das Spiel so wild, wie es aussah.“

Rotterdam setzte den VfB gehörig unter Druck

Feyenoord machte von Anfang an Druck, agierte technisch sauber, setzte die Schwaben über weite Strecken unter Kontrolle. Die Niederländer hatten vor allem kurz vor der Halbzeit eine sehr brenzlige Chance durch Hadji Moussa, die Nübel im VfB-Tor vereitelte. Doch die Mannschaft von Hoeneß bewies in der zweiten Halbzeit, dass sie aus solchen Phasen lernen kann. Durch eine taktische Umstellung (von Dreier- auf Viererkette) bekam der VfB mehr Zugriff auf das Spiel und so konnten die Hausherren das Geschehen zunehmend ausgleichen. „Was die Jungs dann gespielt haben, wie sie sich nach und nach reingearbeitet haben, war wirklich großartig“, lobte Hoeneß. „Wir haben das Spiel sehr gut verändert und am Ende verdient gewonnen.“

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Auch Robin van Persie, ehemaliger Weltklasse-Stürmer und heute Trainer von Feyenoord, gestand die körperliche Intensität des Spiels ein: „Wir mussten unglaublich viel laufen, viele Zweikämpfe führen – und dabei haben wir es nicht geschafft, uns selbst zu belohnen, besonders in der Anfangsphase.“ Dennoch würdigte er die Leistung seines Teams: „Ein großer Teil hängt damit zusammen, wie wir gespielt haben. Dafür verdient die Mannschaft ein großes Kompliment. So, wie wir uns präsentiert haben, war das stark, fast schon wie in einem Finale.“

VfB verbessert Ausgangslage im Rennen um die K.o.-Phase deutlich

Die Tore des VfB waren Lohn für harte die Arbeit und Beharrlichkeit der Stuttgarter. El Khannouss erlöste die Schwaben mit einem Kopfball unter die Latte, Undav stellte in der Nachspielzeit den Endstand her – belohnt wurde eine Mannschaft, die zuvor zwei Auswärtsniederlagen in der Europa League kassiert hatte und unter Zugzwang stand. Mit nun sechs Punkten aus vier Spielen verbessern die Schwaben ihre Ausgangsposition im Rennen um die K.o.-Phase deutlich.

Der VfB kann nun auf diesen Sieg aufbauen: In drei Wochen steht das nächste Spiel gegen einen niederländischen Konkurrenten, die Go Ahead Eagles, auf dem Plan. Zuvor müssen die Schwaben in der Bundesliga gegen Augsburg den Fokus wieder auf nationale Aufgaben richten. Der Abend gegen Feyenoord zeigt jedoch, dass Stuttgart selbst in hektischen, „wilden“ Spielen die Fähigkeit hat, das Spiel zu kontrollieren – und am Ende die Belohnung zu ernten.