Nagelsmann nominiert FC-Profi

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Er war die große Überraschung bei der letzten Nominierung von Bundestrainer Julian Nagelsmann im Jahr 2025, obwohl er schon mehrfach gefordert wurde: Said El Mala. Der 19 Jahre alte Senkrechtstarter des 1. FC Köln wird bei den Duellen gegen Luxemburg und die Slowakei erstmals im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft stehen. Dabei hat El Mala vor dem Wochenende erst neun Bundesliga-Partien auf dem Buckel – nur wenige DFB-Profis feierten ihr Debüt mit weniger Einsätzen im deutschen Oberhaus.
Neunmal in der Bundesliga stand auch Serge Gnabry auf dem Platz, als er im November 2016 – damals noch in Diensten von Werder Bremen – erstmals für die DFB-Auswahl auflief. Der Offensivspieler hatte zuvor schon erste Profierfahrungen im Ausland bei Arsenal und West Brom gesammelt. Gleiches gilt beispielsweise für die im Ausland zu Profis gereiften Shkodran Mustafi, Robin Gosens, Yann Bisseck und Karim Adeyemi. Bis auf Bisseck, der bei drei Partien stand, hatten sie kein einziges Spiel in der Bundesliga zu Buche stehen, bevor sie erstmals zu einem DFB-Aufgebot zählten. Auch Spieler wie der einstige Fürther Zweitliga-Aufsteiger David Raum oder Fredi Bobic verdienten ihre Sporen vor dem Debüt hauptsächlich in der 2. Bundesliga.
Gänzlich ohne Profierfahrung wurde El Mala jedoch nicht für Deutschland nominiert. Der Linksaußen stand vor dieser Saison schon 42-mal in der 3. Liga auf dem Platz, die in Deutschland zum Profifußball zählt. Im Trikot von Viktoria Köln gelangen ihm 14 Tore und sechs Vorlagen, ehe es nach einjähriger Leihe zum FC ging. Dort überzeugte El Mala auf Anhieb mit Spielwitz, Tempo und Torgefährlichkeit. Im jüngsten Marktwert-Update war er mit einer Aufwertung um 15 Millionen auf 18 Millionen Euro einer der großen Gewinner – auch weil Top-Klubs wie der FC Bayern und Borussia Dortmund auf ihn aufmerksam geworden sind.
Vor seinem Debüt in der Nationalmannschaft wird El Mala beim Rheinderby gegen Borussia Mönchengladbach voraussichtlich zum zehnten Mal in der Bundesliga auf dem Feld stehen. „Das ist eine tolle Belohnung für die harte Arbeit und bin stolz darauf, Köln im Nationaltrikot zu repräsentieren“, sagte El Mala, der in der Bundesliga alle 57 Minuten an einem Treffer beteiligt ist, auf der FC-Website. Auch sein Trainer Lukas Kwasniok freute sich über die Nominierung: „Said hat geliefert und Julian Nagelsmann hat Bock auf einen Spezialisten. Deshalb verstehe ich und freue ich mich, dass Julian ihn gerne kennenlernen möchte.“ El Mala könnte dem DFB-Team vor allem als Joker helfen, denn fünf seiner sechs Torbeteiligungen sammelte er nach Einwechslungen. Mit Siegen gegen Luxemburg (14. November) und die Slowakei (17. November) möchte das Team von Nagelsmann das WM-Ticket aus eigener Kraft lösen.