Wie schnell es im Fußball doch gehen kann, hat der Last-Minute-Sieg von Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen vergangene Woche beim Wuppertaler SV auf spektakuläre Art und Weise unter Beweis gestellt. Denn in Minute 76, als Ronay Arabaci den WSV per Strafstoß – in dessen Folge Simon Ludwig die Rote Karte gesehen hatte – mit 2:1 in Führung gebracht hatte, wusste auch der spätere Siegtorschütze Lucas Halangk, dass „wohl kaum noch jemand einen Pfifferling auf uns gesetzt hat“. Doch die Rot-Weißen drehten die Partie trotz Unterzahl noch zu einem dramatischen 3:2-Erfolg.

Für Sebastian Gunkel war der Auswärtssieg im Stadion am Zoo nicht zuletzt das Resultat einer „enormen Willensleistung“ seiner Spieler, die seiner Mannschaft „die Überzeugung mitgibt, dass das Spiel erst vorbei ist, wenn der Schiedsrichter abpfeift.“ Dennoch, so betont der RWO-Trainer auch, dürfe die Freude über den späten Sieg nicht davon ablenken, dass gegen Wuppertal auch einiges nichts so funktionierte, wie man sich das im Vorfeld vorgenommen hatte. „Nicht nur mit Blick auf die Gegentore haben wir das in einigen Situationen defensiv nicht gut gemacht. Gleiches gilt aber auch mit Blick auf die Spielkontrolle. Wir sind gut beraten, auch diese Dinge mit aus dem Spiel zu nehmen.“

RWO empfängt Bochum: Drew Murray und Simon Ludwig fehlen gesperrt

Schließlich wollen die Kleeblätter, die aktuell auf Rang sechs in der Tabelle zu finden sind, den Kontakt zu Spitzenreiter Schalke 04 II halten. Dafür sollte am Sonntag (14 Uhr) im Heimspiel gegen die U21 des VfL Bochum tunlichst der achte Saisonsieg herausspringen, wobei die Personallage bei den Kleeblättern noch einige Unwägbarkeiten beinhaltet. Klar ist: Drew Murray und Simon Ludwig werden gesperrt fehlen, so dass es in der defensiven Dreierkette auf jeden Fall eine Veränderung geben wird.

Bei Pierre Fassnacht hatte beim Warmmachen vor dem WSV-Spiel „der Muskel zugemacht“, so dass der 29-Jährige kurzfristig passen musste. Unter der Woche stand „Fassi“ zwar wieder auf dem Trainingsplatz, wobei laut Gunkel weiterhin Vorsicht geboten ist. Gleiches gilt auch für RWO-Kapitän Nico Klaß, der aufgrund einer Fußverletzung nicht die komplette Woche mittrainieren konnte. „Da spielt natürlich auch Belastungssteuerung eine Rolle. Grundsätzlich sind wir aber optimistisch, dass Nico uns zur Verfügung steht“, informiert Gunkel. Weiterhin nicht zur Verfügung steht Phil Sieben, der nach seinem kleinen Faserriss noch individuell trainiert und erst nächste Woche im Pokal gegen Oberligist VfB Homberg wieder eine Option sein sollte.

RWO-Trainer Sebastian Gunkel freut sich auf Wiedersehen mit Bochums Heiko Butscher

Erneut ein Kandidat für die Startelf dürfte derweil Moritz Stoppelkamp sein, der in Wuppertal erstmals seit dem Velbert-Heimspiel Ende August mal wieder in der Anfangsformation stand. Der 38-jährige Routinier hatte kurz nach dem Seitenwechsel das zwischenzeitliche 1:0 für die Kleeblätter erzielt. „Stoppel hat das gut gemacht. Nicht nur wegen seines Tores, sondern auch, wie er gegen den Ball gearbeitet hat. Das ist ja etwas, was uns ja sehr wichtig ist und uns derzeit auszeichnet“, sagt Gunkel.

Gegner Bochum hatte vergangene Woche eine 1:4-Niederlage gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach kassiert und steht mit erst neun Zählern auf dem vorletzten Tabellenplatz. „Die Niederlage gegen Gladbach fiel deutlich zu hoch aus. Überhaupt finde ich, dass Bochum es bisher gut macht. Das ist eine junge Mannschaft, ein Aufsteiger, dem es an der einen oder anderen Stelle mal an Erfahrung fehlt. Dennoch haben sie viele Spiele lange offen gestalten und auch ihre Chancen gehabt. Wir sollten gewarnt sein“, freut sich Gunkel auf ein Wiedersehen mit Bochums Trainer Heiko Butscher, den er noch aus gemeinsamer Zeit beim SC Freiburg (Butscher als Spieler der Ersten, Gunkel als Trainer im Jugendbereich) kennt. „Heiko ist ein sehr feiner Kerl, der in Bochum einen guten Job macht.“