Liebe Leserinnen und Leser,

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der eine zog aus, der andere ein: Im Rathaus von Remscheid hat mit Sven Wolf (SPD) seit dieser Woche ein Neuer das Sagen. Und der gestaltete zu Arbeitsbeginn nicht nur das Büro des Oberbürgermeisters nach eigenem Gusto um. Er kündigte den Remscheidern in seiner Amtseinführung auch drei konkrete Ideen an, die er in den ersten 100 Tagen vorantreiben will.

Wolf will eine neue Schule bauen. Welche, sagt er bislang nicht. Tipp: Es könnte eine Gesamtschule werden. Die Sophie Scholl am Hohenhagen muss in jedem Jahr annähernd 80 Kinder ablehnen. Die Erdbeerfelder an der Borner Straße und das Gleisdreieck von Bergisch Born sollen zu neuen Gewerbegebieten werden. Neue Flächen zur Betriebserweiterung fordert die Wirtschaft schon lange. Und: Wolf will dem Ärzteschwund begegnen und dazu junge Mediziner mit einem Stipendium nach Remscheid locken.

Burkhard Mast-Weisz traf eine Entscheidung der Vernunft, nicht des Herzens

Ganz neu ist das nicht. Sein Vorgänger verfolgte bereits die gleichen Ziele. Burkhard Mast-Weisz (SPD) hätte daran gern weiter gearbeitet, wie er auch gern das Outlet in Lennep eröffnet hätte. Nicht ein weiteres Mal zur Wiederwahl anzutreten und stattdessen einem Jüngeren das Amt zu überlassen, ist ihm nicht leichtgefallen. Der Verzicht darauf war eine Entscheidung der Vernunft, nicht des Herzens.

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Sein größtes Verdienst? Mast-Weisz ist ein Volkstribun und Menschenfänger. Einer, der die Remscheiderinnen und Remscheider hinter sich scharte. Der den Ausgleich suchte zwischen widerstrebenden Interessen. Der integrierte statt zu spalten.

Die Remscheider hielten in der Krise zusammen

Das zeigte sich besonders in der Corona-Pandemie mit Lockdowns und Co. und nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine mit den Sorgen um die Energieversorgung und die Wirtschaftskrise, die wir zunehmend auch in Remscheid zu spüren bekommen. Es war BMW, wie Burkhard Mast-Weisz nach den Initialen seines Namens auch genannt wird, der Remscheid zusammenhielt.

Dabei schonte er sich nicht. Mast-Weisz ist ein Arbeitstier. Schon in aller Frühe brannte Licht in seinem Büro an der Ecke des Rathauses. Und wer am späten Abend erneut dort vorbeikam, der sah, dass das Licht noch immer brannte. Und das nicht, weil einer vergessen hatte, den Schalter umzulegen. 16-Stunden-Tage waren keine Seltenheit für ihn.

Das klingt positiv, ist es aber nicht nur

Dazu war er sich als Oberbürgermeister für nichts zu schade. Das klingt positiv, ist es aber nicht nur. Denn er tat sich auch schwer damit, anderen die Verantwortung zu überlassen. Seine drei (!) Stellvertreter, die sich die Stadt Remscheid leistete, konnten davon ein Liedchen singen, denn oft zum Einsatz kamen sie nicht. Meist war es Mast-Weisz selbst, der auch an den Wochenenden bei Vereinsjubiläen Grußworte sprach und viele Hände schüttelte.

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Als der RGA das kritisch anmerkte, hat er das übel genommen. Zwar scherzte er darüber. Nicht böse. Aber ein wunder Punkt war berührt.

Die Stellvertreter werden jetzt mehr zu tun bekommen

Die Vertreter des alten OBs sind auch die Vertreter des neuen OBs. In seiner ersten Sitzung nach der Kommunalwahl bestätigte der neue Stadtrat Christine Krupp (SPD), Kai Kaltwasser (CDU) und Beatrice Schlieper (Grüne) in ihren Ämtern.

Unter ihrem neuen Chef, das sei vorausgesagt, werden sie mehr zu tun bekommen. Sven Wolf wird andere Prioritäten setzen und mehr delegieren. Das Amt wird dennoch auch von ihm seinen Tribut fordern.

Wer ein solches Amt übernimmt, hat nicht immer Zustimmung, wohl aber Respekt verdient

Als Chef der Verwaltung wird der Inhaber für alles verantwortlich gemacht, was dort oder auch andernorts in Remscheid vermeintlich oder tatsächlich schiefläuft. Das ist alles andere als vergnügungssteuerpflichtig, und das Gehalt eines jeden OB ist zwar gut, hat aber auch etwas von Schmerzensgeld.

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Wer als Politiker für seine Stadt, im Land oder auf Bundesebene Verantwortung übernimmt, hat deshalb gewiss nicht immer die volle Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger verdient. Wohl aber Anerkennung und Respekt.

Was würde der Bananenkünstler wohl in Moskau erleben?

Und nicht pauschale Geringschätzung, wie sie aus den Worten des Bananensprayers Thomas Baumgärtel spricht, der in dieser Woche in Remscheid ein Gastspiel gab und das Land, in dem er seine Kunst ausüben darf, im Vorgespräch seiner Ausstellung en passant als Diktatur beschimpfte.

Vielleicht sollte er eine seiner Bananen mal an die Wand des Kreml in Moskau sprühen. Dann dürfte er erleben, was eine Diktatur ist.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

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Ihr Axel Richter, Lokalchef

Top: Kartoffelglück auf der Alleestraße: In einem leerstehenden Pavillon zieht neues Gastroleben ein.

Flop: First-World-Problems: Bäume mögen die Menschen gern, ihr Laub aber nicht.

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