
Werder Bremen hat sich mit einem späten Siegtreffer einen Sieg gegen den VfL Wolfsburg erkämpft. Damit dürfte die Trainerdiskussion bei den Niedersachsen wieder eröffnet sein.
Die Enttäuschung stand Paul Simonis ins Gesicht geschrieben. Nach dem 2:1 (1:0) Last-Minute-Erfolg von Werder Bremen dürften die Diskussionen um die Weiterbeschäftigung des Trainers des VfL Wolfsburg wieder Fahrt aufnehmen. Die Niedersachsen hatten lange geführt, konnten dem Dauerdruck der Hanseaten aber nicht Stand halten.
„Das ist die schwierigste Niederlage meiner Karriere. Wir haben in der ersten Hälfte ein gutes Spiel gemacht aber in der zweiten Hälfte nur verteidigt. Das war sehr schwierig für uns. Die Intensität und die Aggressivität war nicht mehr so gut von uns“, sagte Wolfsburg-Coach Simonis der ARD. Ob er auch künftig noch Trainer bleiben werde? „Dass weiß ich nicht. Das entscheide nicht ich. Ich konzentriere mich auf meine Arbeit. Ich gehe immer weiter und dann gucken wir.“
Sportschau, 07.11.2025 23:07 Uhr
Emotionales Spiel
Die Bremer hatten sich diesen Erfolg redlich verdient, auch wenn sie spielerisch nicht den besten Tag hatten. Trotz eines frühen Rückstands gaben sie nie auf und versuchten alles, sich diesen Sieg zu erkämpfen. Die Treffer für Bremen erzielten Jens Stage (83.) und Samuel Mbanguka (90.+4). Für Wolfsburg traf Mattias Svanberg (28.).
„Das war emotional, war toll, dass wir es noch geschafft haben, das Spiel noch zu drehen. Das ist außergewöhnlich für uns. Die Lautstärke des Stadions haben ich wieder genossen“, sagte Werder-Trainer Horst Steffen der ARD.
Yannick Löwin, Sportschau, 07.11.2025 23:03 Uhr
Bremen anfänglich aktiver
Die Bremer legten früh, nach drei Minuten, äußerst selbstbewusst los. Nach einem auf den kurzen Pfosten gezirkelten Eckball von Romano Schmid kam Amos Pieper aus fünf Metern Entfernung völlig frei zum Kopfball, aber VfL-Torhüter Kamil Grabara parierte den Ball spektakulär.
Nach dem erfrischenden Start verflachte die Partie, da beide Teams taktisch, eher vorsichtig agierten und Fehlervermeidung betrieben. Wenn es eine Mannschaft mit Offensive versuchte, dann waren es zunächst die Bremer.
Aber das Steffen-Team kamen lange nicht über gute Ansätze hinaus. Die Wolfsburger verteidigten ihr Tor, anders als in den vergangenen Wochen, überaus kompakt und engagiert. Beide Teams schienen sich gegenseitig einzuschläfern, bis die Wolfsburger plötzlich Tempo aufnahmen.
Svanberg schockt Werder
Über die rechte Seite spielten sich Mattias Svanberg und Sael Kumbedi fast bis zur Grundlinie durch, von wo aus Kumbedi auf den im Strafraumzentrum freigelaufenen Svanberg passte, der keine Mühe hatte, den Ball aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Gäste über die Linie zu drücken.
Die nächste große Chance hatten die Bremer, Yukinari Sugawara (31.) nahm einen Eckball an der Wolfsburger Strafraumgrenze per Direktabnahme, der Ball flog mit großer Geschwindigkeit und nur knapp über die VfL-Latte.
„Wir machen es dem Gegner nicht schwer, gegen uns Tore zu schießen. Wir machen einfach zu viele Fehler“, sagte Wolfsburg-Kapitän Arnold der ARD.
Yannick Löwin, Sportschau, 07.11.2025 22:57 Uhr
Harmlose Bremer
Auf der anderen Seite versuchte es Maximilian Arnold mit einem geschickten Distanzschuss von der rechten Strafraumseite, Werder-Torhüter Mio Backhaus (37.) konnte den Ball gerade noch über die Querlatte lenken.
Die Bremer versuchten zwar vor der Pause den Ausgleich zu erzielen, aber außer einem Distanzschuss von Schmid konnten sie die Wolfsburger nicht mehr in Bedrängnis bringen. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte versuchten es die Hanseaten mit Tempo und druckvollem Spiel. Sie zwängten die Wolfsburger in ihren Strafraum und suchten ihre Chance. Aber es fehlte an Genauigkeit.
Die Bremer spielten, ohne Gefahr vor dem Gäste-Tor erzeugen zu können. Die Wolfsburger verteidigten geduldig und warteten auf gelegentliche Umschaltmomente, um den zweiten Treffer erzielen.
Stage mit dem Ausgleich
Bremens Marco Grüll mit zwei Distanzschüssen und der erst in der zweiten Hälfte eingewechselte Victor Boniface, der den Ball zwei mal nur ganz knapp in aussichtsreicher Position verpasste, sorgten zumindest für ein wenig Tor-Gefahr.
Doch die dauerhaften Angriffe zeigten irgendwann dann doch noch Wirkung. Jens Stage war es, der mit seinem vierten Saisontor die Bremer Bemühungen belohnte. Nach einer Flanke von Sugawara von der rechten Seite stand der defensive Mittelfeldspieler goldrichtig und köpfte zum 1:1 ein.
„Das war extrem anstrengend, weil wir lange dem Ausgleich hinterher gelaufen sind. Aber am Ende haben wir verdient gewonnen, wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft“, sagte Bremens Marco Friedl.
Yannick Löwin, Sportschau, 07.11.2025 22:48 Uhr
Mbangula erlöst Werder
Kurz vor dem Ende hatte Sugawara die große Chance aus spitzem Winkel und kurzer Distanz, aber VfL-Torhüter Grabara verhinderte noch mit einer glänzenden Parade die Niederlage.
Doch nur kurze Zeit später fiel dann doch noch der Siegtreffer der Bremer. Nach einer Bogenlampe von Boniface erkannte Mbangula die Situation zuerst und hämmerte die Kugel aus acht Metern zum umjubelten 2:1-Erfolg unhaltbar in die Wolfsburger Tormaschen.
Bremen in Leipzig, Wolfsburg gegen Leverkusen
Bremen ist am Sonntagnachmittag nach der Länderspielpause bei RB Leipzig zu Gast (15.30 Uhr). Wolfsburg empfängt am Samstagnachmittag Bayer Leverkusen (15.30 Uhr).
