Ralf Wagner von der Flughafengesellschaft kann diese Kritik nicht nachvollziehen: „Es gibt kein Wahlrecht zwischen der Erstattung baulicher Maßnahmen und Entschädigung“, stellt er fest. Für das Problem gestiegener Baukosten macht er auch Eigentümer verantwortlich, die Angebote der Flughafengesellschaft über einen längeren Zeitraum nicht angenommen hätten: „In der Zwischenzeit gibt es eben Mehrkosten, die wir einfach nicht mehr tragen können.“

Mit Gesamtkosten von bislang 470 Millionen Euro ist das vorgesehene Schallschutz-Budget von 730 Millionen aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft – auch wenn bis Ende 2029 noch Umbaukosten geltend gemacht werden können. So seien zum Ende der Antragsfrist am 4. November 2025 noch viele neue Anträge gestellt worden. Wenn diese entschieden sind, haben die Eigentümer maximal drei Jahre Zeit, die bewilligten Umbauten vorzunehmen und abzurechnen.

Auch Martina Boden hätte theoretisch noch die Chance, vom Schallschutzprogramm zu profitieren. Um dabei ihre Vorstellungen durchzusetzen zu können, müsste sie aber nach eigener Überzeugung vor Gericht gehen. Dafür habe sie jedoch als Rentnerin kein Geld.