München – Es war die Überraschung bei der Eröffnung der neuen Dinnershow „Hullis“ am Donnerstagabend. Plötzlich tauchte Star-Koch Alfons Schuhbeck auf einer großen Leinwand auf: mit einer Videobotschaft an die Macher und Gäste bei der Premiere in München-Riem.

„Servus, liebe ‚Hullis‘-Gäste. Aus bekannten Gründen kann ich heute leider nicht dabei sein“, sagte Schuhbeck. Die „bekannten Gründe“: seine Gefängnisstrafe, die wegen seiner Krebserkrankung derzeit nicht vollzogen wird. Der einstige Gourmet-Papst lobte im Video das Konzept der neuen Show. Und das schmeckt nun Gastro-König Michael Käfer gar nicht!

Einer seiner letzten Auftritte im „teatro“ im November 2022. Am Schluss der Dinnershow griff Schuhbeck (damals 73) immer selbst zum Mikro und gab Songs wie „Sweet Caroline“ zum Besten

Einer seiner letzten Auftritte im „teatro“ im November 2022. Am Schluss der Dinnershow griff Schuhbeck (damals 73) immer selbst zum Mikro und gab Songs wie „Sweet Caroline“ zum Besten

Foto: Theo Klein

Käfer kommentiert Schuhbecks Videoauftritt gegenüber BILD nun so: „Ich weiß nicht, ob das für ihn persönlich so gut ist, wenn er so etwas macht. Ob die Staatsanwaltschaft so etwas lustig findet? Er ist immerhin ein verurteilter Mensch. Wenn ich sein Anwalt wäre, würde ich ihm raten, ruhig zu sein und einfach abzuwarten. Aber das ist seine Entscheidung.“

Warum ist Käfer angefressen? Mit seiner Videobotschaft hat sich Schuhbeck öffentlich gegen die zeitgleich stattfindende Eröffnung im „teatro“-Spiegelzelt positioniert, die nur wenige Hundert Meter entfernt auch in Riem stattfand. Diese Dinnershow gibt es seit 2003, Schuhbeck hat 19 Jahre mit der Eigentümer-Familie Zipse zusammengearbeitet. Michael Käfer übernahm im November 2023 die kulinarische Leitung im „teatro“, Schuhbeck saß ja im Gefängnis: Am 27. Oktober 2022 hatte das Landgericht München I ihn wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Im August 2023 trat er seine Gefängnisstrafe an.

Der Star-Koch mit den Eigentümern des „teatro“: Clemens Zipse (l.) und dessen Tochter Sophie. Das Foto entstand am 3. November 2022

Der Star-Koch mit den Eigentümern des „teatro“: Clemens Zipse (l.) und dessen Tochter Sophie. Das Foto entstand am 3. November 2022

Foto: Theo Klein / BILD

Am 14. Juli 2025 wurde Schuhbeck erneut verurteilt. Zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten wegen Betrugs mit Coronahilfen und Insolvenzverschleppung. Doch wegen seiner Krebserkrankung ist Schuhbecks Haft seit Anfang Mai auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.

Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I zu BILD: „Es wird noch geprüft, ob und gegebenenfalls wie die notwendige medizinische Behandlung von Herrn Schuhbeck in der Haft fortgesetzt werden kann. Bis zum Abschluss dieser Prüfung muss sich der Verurteilte nicht zum weiteren Vollzug der Haftstrafe in der JVA einfinden.“

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Richard Matthes (62) vom „Hullis“ zu BILD: „Alfons ist schwer krank und war zu Hause. Warum sollte er seinen Freunden nicht eine Videobotschaft senden dürfen?“ Eine BILD-Anfrage bei den Verantwortlichen (Familie Zipse) des „teatro“ blieb bislang unbeantwortet.