
Kurz vor und nach der Pause war der Karlsruher SC bei Arminia Bielefeld in Tiefschlaf gefallen. Das nutzten die Hausherren, um beim 4:0 (1:0)-Sieg die entscheidenden Treffer zum Sieg zu markieren.
Die Tore für die Arminia erzielten Joel Grodowski (45.+3, Foulelfmeter), zweimal Monju Momuluh (46., 50.) und Noah Sarenren Bazee (60.). Mit dem fünften Saisonsieg und nun 17 Zählern rückte die Arminia auf Rang acht vor, der KSC bleibt bei 21 Punkten auf Platz sechs.
„Wir haben dem Gegner vor der Pause und nach der Pause jeweils Einladungen geschenkt, die er eiskalt ausnutzt“, sagte KSC-Coach Christian Eichner nach dem Spiel zur Sportschau, „und dann liegt man auf der Alm 0:2 zurück gegen eine Mannschaft, die ihre absolute Stärke in der Geschwindigkeit nach vorne hat.“ Und er fügte hinzu: „Heute waren wir offensiv nicht gut genug.“
Sein Bielefelder Kollege Mitch Kniat war natürlich hochzufrieden: „Wir waren von Beginn an da und haben das Spiel gut angenommen. Und dann war entscheidend, kurz nach der Halbzeit das zweite und das dritte Tor zu machen.“
Mareike Zeck, Sportschau, 08.11.2025 15:43 Uhr
Die Bielefelder Alm, ein heißes Pflaster für Auswärtsteams. Das sollte an diesem herbstlichen Samstagmittag auch der Karlsruher SC zu spüren bekommen. Die Arminia wollte unbedingt einen Heim-Dreier schaffen, nachdem es in den letzten Wochen (nur ein Sieg aus sechs Partien) allenfalls durchschnittlich gelaufen war.
Kaum Torchancen in Halbzeit eins
Gut auf Temperatur war gleich einmal Grodowski, der nach zwei Minuten den Turbo zündete, sich gegen gleich drei Karlsruher durchsetzte und maßgerecht auf Tim Handwerker flankte, dessen Volleyschuss aus zehn Metern allerdings über den Kasten flog.
Mareike Zeck, Sportschau, 08.11.2025 15:40 Uhr
Ein Feuerwerk an Torchancen kündigte sich an – doch daraus wurde leider nichts. Diese erste Szene blieb für längere Zeit die einzig erwähnenswerte Aktion. Beide Teams suchten ihr Heil erst einmal in der Absicherung der Defensive. Abgesehen von einer Kopfballgelegenheit für Bielefelds Mael Corboz (13.) tat sich nichts vor den Toren und es schien torlos in die Pause zu gehen.
KSC pennt vor und nach der Pause – Bielefeld führt 2:0
Bis sich der VAR einschaltete. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatte man im Kölner Keller nach einem Eckstoß für die Arminia ein Foul im KSC-Strafraum gesehen. Max Großer war von Marcel Franke am Ärmel gehalten worden – für Schiri Patrick Schwengers reichte das nach dem Video-Check für einen Strafstoß. Grodowski ließ sich die Chance nicht entgehen und netzte souverän unten rechts zum 1:0 ein (45.+3).
Ein Schock für den KSC, der offenbar auch in der Pause nicht so recht überwunden wurde. Mit Anpfiff zur zweiten Hälfte jedenfalls erlaubte sich Philipp Förster eine furchtbare Schlafmützigkeit, verlor die Kugel noch im Mittelkreis an Momuluh, der loslief, nicht angegriffen wurde und sich bedankte. Aus 16 Metern halbrechter Position traf er passgenau ins lange Eck zum 2:0. Es waren in der zweiten Hälfte gerade zwölf Sekunden gespielt… .
Monju Momuluh (l.) trifft gleich zweimal.
Momuluh bedankt sich – 3:0
Möglicherweise hatte man den Karlsruhern aber auch irgendetwas Einschläferndes ins Halbzeitgetränk gekippt – so sah das jedenfalls auch wenig später beim 3:0 aus. Gleich mehrfach verweigerten die Badener in der eigenen Abwehr einen befreienden Schlag und luden die Arminia immer wieder zum Abschluss ein. Erneut Momuluh war es, der sich erbarmte und die Kugel aus elf Metern halbhoch rechts zum 3:0 versenkte (50.).
Die Karlsruher waren bedient. Versuchten als ein bekanntermaßen spielerisch starkes Team mit einigen Ballstafetten ins Spiel zurückzufinden. Doch so richtig griffig wurden sie nicht. Und hinten schonmal gar nicht. Beim 4:0 in der 60. Minute durfte Corboz in aller Seelenruhe flanken und im Zentrum wurde Torschütze Sarenren Bazee bei seinem Kopfball aus sechs Metern sträflich allein gelassen.
Die innerhalb von nur 15 Minuten vier Treffer reichten der Arminia natürlich. Die Partie lief aus, ohne dass der KSC noch einmal irgendwie etwas ausrichten konnte.
Bielefeld in Nürnberg, Karlsruhe gegen Elversberg
Bielefeld ist am Sonntagmittag nach der Länderspielpause beim 1. FC Nürnberg zu Gast (13.30 Uhr). Karlsruhe empfängt am Sonntagmittag die SV Elversberg (13.30 Uhr).