„Ein bewegender Moment“, blickte die 36-Jährige später in einem Instagram-Post (ihr persönliches Profil will sie dort weiter betreiben) auf ihren ersten großen Auftritt im Stadtparlament zurück. Nach der Vereidigung machte sie am Rednerpult unmissverständlich klar, was unter ihrer Führung gar nicht geht: „Ich werde Bedrohungen, Beleidigungen oder Einschüchterungen im Ratssaal nicht zulassen“, sagte Deutschlands jüngste Oberbürgermeisterin mit Blick auf das, was viele angesichts der massiven AfD-Präsenz im Gremium für die Debattenkultur vorhersagen.

Bereits um 9 Uhr morgens hatte Stadtdirektor Matthias Nocke seiner neuen Chefin und ehemaligen Gegenkandidatin den Generalschlüssel fürs Rathaus übergeben. Der passt unter anderem zu den Räumen, in denen das Team arbeitet, das Scherff im OB-Büro um sich versammelt hat. Dessen Leitung übernimmt mit Florian Kötter ein Mann, der seit 25 Jahren hier aktiv ist, die bisherigen vier hauptamtlichen Oberbürgermeister begleitet hat und als „der“ Gremienspezialist im Rathaus gilt.

Als persönlichen Referenten hat sich Miriam Scherff Rémi Teichmann ausgesucht, der zuletzt im Haupt- und Personalamt Aufgaben im Bereich Organisationsmanagement wahrgenommen hat. Hinzu kommen Referenten auf diversen Stabsstellen, die sie über alles auf dem Laufenden zu halten, was in Verwaltung und Politik passiert. Scherff orientiere sich dabei nach eigener Aussage am großen Ziel, die Kommunikation in Richtung Bürger und Mitarbeiter zu verbessern, so die neue Oberbürgermeisterin bei ihrer ersten Pressekonferenz.

Nach der begab sie ich auf eine Rundreise durchs Rathaus, denn: „Ich will die Fachbereiche kennenlernen, mit denen ich bisher noch keine Berührungspunkte hatte.“