Vor allem mit Christopher Ledlum (Mitte) hatte die Bonner Defensive alle Hände voll zu tun.

Stand: 08.11.2025 22:32 Uhr

Die Telekom Baskets Bonn haben den vierten Saisonsieg eingefahren. Am Samstagabend behielten sie in einer engen Partie gegen Ulm mit 81:79 (41:39) die Oberhand.

Nach der Heimniederlage der Baskets am vergangenen Spieltag gegen Alba Berlin (70:84) ging es heimischen Telekom Dome gegen die punktgleichen Ulmer darum, in der Tabelle nicht weiter an Boden zu verlieren. Die Ulmer, die unter der Woche nach zuvor fünf Pflichtspielniederlagen im Eurocup gegen die London Lions (87:86) mal wieder jubeln durften, erwischten in Bonn mit sieben Punkten in der ersten Minute den besseren Start.

Bonn läuft Rückstand erfolglos hinterher

Die Rheinländer kamen nach dem erfolgreichen Dreipunkte-Wurf von Joel Aminu zum 5:11 (3. Minute) etwas besser in die Partie, liefen dem Rückstand aber bis zum Ende des ersten Viertels weitgehend erfolglos hinterher. Nach dem 19:24 durch Alijah Comithier (10. Minute) nutzten die Gäste ihre letzte Wurfchance allerdings nicht.

Nun ist ein Fünf-Punkte-Rückstand bekanntermaßen nichts, worüber sich Basketballer allzu große Sorgen machen. Das geht den Bonnern nicht anders – ihnen reichten im zweiten Durchgang 23 Sekunden, um durch einen „Dreier“ von Tylan Birts sowie einen Dunking nach Pass von Grayson Murphy zum 28:28-Ausgleich zu kommen (13.). Nelson Weidemann und Diego Garavaglia konterten für Ulm mit zwei Dreiern, was Baskets-Cheftrainer Marko Stankovic bei seiner sofort genommenen Auszeit etwas lauter werden ließ (15.).

Michael Kessens fällt mit Verdacht auf Gehirnerschütterung aus

Aminu versöhnte seinen Coach noch in derselben Minute mit dem nächsten Bonner „Dreier“ zum 31:34. Die Baskets waren jetzt auf Betriebstemperatur und hatten durch Melvin Jostmann sogar die Chance zur ersten Führung, als er zwei Freiwürfe erhielt. Den zweiten setzte er jedoch daneben (16.). Die erste Führung war fällig, als Alijah Comithier einen Distanzwurf zum 39:37 versenkte (18.). Diese zwei Punkte Vorsprung nahmen die Rheinländer nach einem starken Viertel mit 41:39 in die Pause. Wermutstropfen blieb, dass sich Michael Kessens im zweiten Viertel verletzt hatte und mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht wurde.

Verletzungspech hatten indes auch die Gäste, die mit der letzten Aktion vor der Pause in Christopher Ledlum ihren besten Scorer (10 Punkte) der ersten Spielhälfte verloren. Der Schock darüber schien etwas tiefer zu sitzen – die Bonner kamen mit einem 8:1-Lauf besser aus den Startlöchern. Sicherheit gab ihnen das nicht, da die Ulmer mit einem 11:2-Lauf wieder zum 51:51-Ausgleich kamen (25.).

Alijah Comithier trifft in der Schlusssekunde zum Sieg

Bei wechselnden Führungen hatte Ulm das bessere Ende für sich und wechselt mit einer 60:59-Führung zum letzten Mal die Seiten. Auf Augenhöhe bewegten sich die beiden Teams mit maximal drei Punkten Abstand auch durch das letzte Viertel. Beim 70:70 in der 35. Minute zeichnete sich ab, dass die Entscheidung nach überschrittener Foulgrenze von der Freiwurflinie aus fallen könnte. Birts schien da was gegen zu haben, und versenkte seinen „Dreier“ zum 75:72 (37.).

Jenseits der Dreier-Linie ging bei Ulm in der Schlussphase zunächst nichts mehr, bis Nelson Weidemann 43 Sekunden vor Ende mit drei Punkten zum 77:77 traf. Nach einer erneuten Bonner Auszeit übernahm Murphy Verantwortung, dibbelte in die Zone unter den Korb und vollstreckte zum 79:77. Nun blieben Ulm 26 Sekunden für eine Antwort. Tobias Jensen machte es genauso gut wie Murphy – 79:79. Die verbleibenden 21 Sekunden spielten die Baskets konsequent aus und kamen nach einem Einwurf durch Comithier in der Schlusssekunde tatsächlich zum Siegtreffer – 81:79.

Unabhängig von der Partie gegen Ulm sondieren die Bonner derzeit den Spielermarkt, da Jonathan Bähre dem Team länger fehlen wird. Der 29-Jährige unterzog sich am Donnerstag aufgrund anhaltender Probleme im linken Knie einem arthroskopischen Eingriff und wird nach Clubangaben mindestens sechs Wochen ausfallen. „Das ist für Jonathan und uns gleichermaßen frustrierend. Er hat eine wirklich gute Saisonvorbereitung gespielt, wurde aber anschließend immer wieder durch seine Kniebeschwerden ausgebremst“, sagt Baskets-Sportdirektor Savo Milovic.

Unsere Quellen:

Westdeutscher Rundfunk