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Rekord-Datenleck: Milliarden E-Mail-Adressen und Passwörter wurden bekannt. Ein Sicherheitsexperte bietet Hilfe an, um den Schaden zu minimieren.
Kassel – Ein Schock für Millionen Deutsche: Cyberkriminelle haben fast zwei Milliarden E-Mail-Adressen und 1,3 Milliarden Passwörter erbeutet. Die gestohlenen Daten kursieren bereits in kriminellen Netzwerken – und werden für automatisierte Angriffe auf persönliche Konten genutzt. Oder wie kürzlich bei einem Fall rund um PayPal zum Verkauf angeboten.
Mehr als eine Milliarde gestohlene Passwörter landeten bei Kriminellen. Ein Experte bietet Hilfe an. © Fabian Sommer/dpa
Der australische Sicherheitsforscher Troy Hunt hat die brisanten Daten jetzt in seiner Plattform „Have I Been Pwned“ veröffentlicht. Es handelt sich um den größten Datensatz, den das Projekt je verarbeitet hat. Besonders alarmierend: 625 Millionen der Passwörter waren bisher völlig unbekannt.
Größter Datenklau aller Zeiten: Über eine Milliarde Passwörter gestohlen – kein gezielter Hack gegen bekannte Anbieter
Die Daten stammen von der Threat-Intelligence-Plattform Synthient und unterscheiden sich von kürzlich aufgetauchten Stealer-Logs. Stattdessen wurden hier Zugangsdaten aus verschiedenen, bereits bekannten Datenlecks über Jahre hinweg gebündelt, berichtet das Portal schmidtisblog.de.
Hunt überprüfte die Datenqualität durch Stichproben bei HIBP-Nutzern, wie er auf seiner Website erklärte. Die Ergebnisse waren erschreckend: Viele der gefundenen Passwörter wurden noch aktiv genutzt, obwohl einige über zehn Jahre alt waren. Hunt betont ausdrücklich: Es handelt sich nicht um einen gezielten Hack von Gmail oder einem anderen großen Anbieter.
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Zwar sind 394 Millionen Gmail-Adressen in den Daten enthalten, doch stammen diese aus 32 Millionen verschiedenen Domains. Über 80 Prozent der Einträge haben nichts mit Gmail zu tun – deren Nutzer waren allerdings bereits Opfer einer massiven Phishing-Attacke.
So schützen Sie sich jetzt: In wenigen Sekunden herausfinden, ob man selbst gehackt wurde
Die Passwörter lassen sich nun über die Website haveibeenpwned.com anonym durchsuchen, ohne dass eine Verknüpfung zu den dazugehörigen E-Mail-Adressen hergestellt wird. Innerhalb weniger Sekunden nach Eingabe der eigenen E-Mail-Adresse steht fest, ob diese unter den gehackten ist.
Experten raten zu sofortigen Schutzmaßnahmen: Prüfen Sie, ob Ihre E-Mail-Adresse betroffen ist. Ändern Sie alle Passwörter, die in der Datenbank auftauchen. Nutzen Sie einen Passwort-Manager für einzigartige, starke Passwörter. Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung überall, wo möglich. (Quellen: schmidtisblog.de, troyhunt.com, haveibeenpwned.com) (kh)