Ab sofort fahren keine Züge auf der U-Bahn-Linie 2 zwischen Theodor-Heuss-Platz und Ruhleben. Bis zum 30. November müssen Fahrgäste auf diesem Abschnitt in Ersatzbusse umsteigen. Dies teilte das Unternehmen mit. Als Grund für die erneute Unterbrechung werden Bauarbeiten genannt.

Im Frühjahr war diese Sperrung von der BVG ab Mitte September angekündigt worden. Die Arbeiten waren verschoben worden, ebenso die auf der U5 geplanten. Als Grund war dort Mangel an Material genannt worden.

Nur Busse fahren zwischen Theodor-Heuss-Platz und Ruhleben. 

© Screenshot/Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Die dreiwöchige Sperrung ab Montag ist vergleichsweise günstig gewählt. Hertha hat in dieser Zeit nur ein Heimspiel, am 21. November gegen Eintracht Braunschweig. Das Olympiastadion ist aber parallel mit der S-Bahn zu erreichen. Am Sonntag waren über 70.000 Zuschauer beim Spiel der US-Football-Liga in der Arena.

In den Herbstferien war die U2 im Osten, zwischen Stadtmitte bis Senefelderplatz, gesperrt. In diesen zwei Wochen hatte die BVG ein elektronisches Stellwerk in Betrieb genommen.

BVG sperrt U-Bahnlinie – neue Einschränkung Anfang 2026

Das westliche Ende der U2 war in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder wochen- oder monatsweise gesperrt. Zuletzt gab es eine viermonatige Sperrung von November 2022 bis März 2023. Der Abschnitt ist nur schwach frequentiert, die Züge fahren nur alle 10 Minuten auf dem Abschnitt. Der 5-Minuten-Takt gilt nur bis Theodor-Heuss-Platz.

Mit gänzlich anderen Dimensionen startet die BVG ins neue Jahr. Ab Mitte Januar bis Mitte Mai ist der unterirdische U-Bahnhof Nollendorfplatz gesperrt. Betroffen sind die Linien U1, U3 und U4. Die Einschränkungen sind beispiellos, so wird die U4 komplett eingestellt. Die U1 kann nur zwischen Wittenbergplatz und Uhlandstraße sowie zwischen Gleisdreieck und Warschauer Straße pendeln.

Die U3 wird verkürzt auf den Abschnitt Krumme Lanke bis Spichernstraße. Wer aus Dahlem kommend Richtung Kreuzberg will, muss dreimal umsteigen: Erst in die U9, am Zoo dann in die U2 und am Gleisdreieck in die U1

Gravierende Schäden lassen keinen Aufschub zu

Die Sperrung war durch einen Bericht im Tagesspiegel im Sommer bekannt geworden, Grund für die relativ kurzfristigen Arbeiten ist die einsturzgefährdete Tunneldecke. Diese Schäden sind so gravierend, dass nicht bis zur für 2029 geplanten Generalsanierung des U-Bahn-Knotens in Schöneberg gewartet werden kann.

Genaue Sperrzeiten konnte ein BVG-Sprecher auf Anfrage nicht nennen: Nur soviel: „Ab Mitte Januar für rund vier Monate“. Laut Experten hat die viermonatige Sperrung auch Vorteile, weil der Bedarf an Fahrern dann signifikant niedriger ist. Aktuell fallen immer noch viele Züge aus, weil Fahrer fehlen.

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Gute Nachrichten hat die BVG für die Fahrgäste der U7. Anders als noch im Sommer angegeben, wird die Linie in Neukölln nicht für zwei Monate zwischen Mehringdamm und Hermannplatz gesperrt.

Gebaut wird nun nur nachts, sagte ein BVG-Sprecher, „um die Einschränkung für Fahrgäste möglichst gering zu halten“. Und zwar bis 12. Dezember jeweils in den Nächten zwischen Sonntagabend und Donnerstagabend, von 22.30 Uhr bis 3.30 Uhr.

Aktuell ist im Norden die U6 zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Tegel gesperrt, seit nunmehr genau drei Jahren. Die Sanierung des Abschnitts ist deutlich komplizierter als geplant. BVG-Chef Henrik Falk sagte kürzlich, dass die Arbeiten im „zweiten Halbjahr 2026“ beendet werden sollen.