Dresden – „O Allah richte dich gegen die usurpierenden Juden, die hasserfüllten Christen (…) O Allah lass ihre Pläne zu ihrer Zerstörung führen (…)“, mit diesen Worten zitiert der sächsische Verfassungsschutz den Iman von Dresden. Laut Inlandsgeheimdienst hegt Dr. Saad Elgazar (58) Sympathien für Hamas-Terroristen, hetzt gegen Juden.

Doch wegen seiner Hass-Botschaften stand der Prediger und Vereinsvorsitzende des „Marwa Elsherbiny Kultur- und Bildungszentrum Dresden“ (MKBD) am 10. November nicht vor dem Amtsgericht. Die Anklage warf ihm vor, in die Kasse seines Vereins (angeblich 3000 Mitglieder) gegriffen zu haben: Untreue in 13 Fällen!

In diesem früheren Trafhäuschen des lokalen Energieversorgers predigt Imam

In diesem früheren Trafo-Häuschen finden die Gebete unter Leitung des angeklagten Imams statt

Foto: Olaf Rentsch

Imam soll zu Unrecht Vereinsgelder kassiert haben

Laut Staatsanwaltschaft zahlte sich der Imam von Januar 2019 bis 2020 monatlich 1200 Euro ohne Rechtsgrund aus der Vereinskasse aus. Geld, das Gläubige beim Freitagsgebet gespendet haben sollen. Im Prozess beteuert der Ägypter seine Unschuld.

Doch seinem Pflichtverteidiger lag auffällig an einem schnellen Deal mit der Justiz, wenn das am Ende zu „keiner Vorstrafe“ führe. Denn die könnte Elgazar die Niederlassungserlaubnis in Deutschland kosten.

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Obwohl der Imam mit Hauptwohnsitz immer wieder beteuert, „sauber“ zu sein, stimmte er dem Deal seines Verteidigers mit Staatsanwaltschaft und Gericht zu. Richter Ullrich Stein (62) stellte daraufhin das Verfahren „vorläufig“ ein, wenn der Imam in sechs Raten 6000 Euro zahle – 2000 Euro an die Staatskasse und 4000 Euro an gemeinnützige Vereine.

Richter Stein begründet die Einstellung damit, dass die Vorwürfe Jahre zurückliegen und es eines hohen Prozessaufwands bedarf (zehn Zeugen), um die Sache aufzuklären. Mit der Zahlung könne aber „der Rechtsfrieden wiederhergestellt“ werden.

So könnte die Moschee nach einem Entwurf von m³-Architekten aussehen

Der vom Verfassungsschutz beobachtete Verein plante diese Moschee (Visualisierung) mitten in Dresden. Der Bauausschuss der Stadt stoppte den Plan

Foto: IMAGO/Sven Ellger

Das ist das MKBD

Laut sächsischem Verfassungsschutzbericht ist der Verein 2009 als „Islamisches Kultur- und Erziehungszentrum“ gegründet worden. Später wurde er nach der in Dresden ermordeten Ägypterin Marwa Elsherbiny (31) benannt. Ein Spätausiedler aus Kasachstan (heute 44, lebenslang in Haft) hatte die junge Mutter während eines Prozesses im Dresdner Landgericht mit 18 Messerstichen getötet. Motiv: Fremdenhass.

Doch der Verfassungsschutz sagt über Elgazars Verein, dass dieser sich tarne – „nach außen hin u. a. auf die Förderung der Kultur, der Religion und der Integration von Migranten“ abziele, allerdings „unter diesem Deckmantel“ immer wieder „islamistisches Gedankengut“ in den Gebeten des Imam einfließe.