Die immer weiter steigenden Kosten für Sicherheit, Personal und Co. bringen Veranstalter und Betreiber von Weihnachtsmarkt-Buden an den Rand der Verzweiflung. Die ersten Veranstalter haben bereits die Reißleine gezogen und Weihnachtsmärkte abgesagt, auch in NRW (mehr dazu hier >>>).
Stehen auch die großen Weihnachtsmärkte in Essen, Duisburg, Bochum oder Düsseldorf auf der Kippe? DER WESTEN hat nachgefragt. Die Antwort ist eindeutig.
Weihnachtsmärkte in Essen, Duisburg und Co. vor dem Aus?
Terrorabwehrsperren, Sicherheitspersonal und neue Notfallkonzepte sollen das Sicherheitsgefühl der Menschen nach den verheerenden Anschlägen auf den Weihnachtsmärkten am Berliner Breitscheidplatz oder zuletzt auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg verbessern. Doch das hat seinen Preis.
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„Die Sicherheitskosten machen mittlerweile den größten Kostenblock aus. Das war früher anders“, berichtet ein Sprecher von Essen Marketing auf Nachfrage von DER WESTEN. Der Anteil liege mittlerweile bei über 30 Prozent der Gesamtkosten. „Wir haben es in Essen bislang durch Unterstützung der Stadt Essen sowie erhebliche Kostenoptimierungen geschafft diese Kostensteigerungen aufzufangen und die Standgelder nur entsprechend der Inflationsentwicklung angepasst.“
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Sicherheitskosten für Veranstalter „bedrohlich“
Auch in Duisburg, Bochum und Düsseldorf berichten die Veranstalter von stark gestiegenen Kosten. „Für kleinere Orte und private Veranstalter kann das bedrohlich sein“, erklärte ein Sprecher von Duisburg Kontor. Von einer Absage sei man allerdings weit entfernt: „In Duisburg war jedoch immer klar, dass der Weihnachtsmarkt stattfinden wird.“ Man habe in diesem Jahr sogar „sechsstellige Beträge in die Steigerung der Attraktivität investiert.“
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„Eine Absage des Weihnachtsmarkts aufgrund der Sicherheitsauflagen stand für uns zu keinem Zeitpunkt im Raum“, heißt es auch vom Veranstalter des Bochumer Weihnachtsmarkts, Bochum Marketing. An einer Erhöhung der Standgebühren führe „von Zeit zu Zeit“ allerdings kein Weg vorbei. Nicht nur wegen der Sicherheitskosten, sondern auch wegen „allgemein gestiegener Ausgaben – etwa für Infrastruktur, Dienstleistungen und weitere organisatorische Bereiche, die zur Durchführung einer Großveranstaltung nötig sind.“
Viele Buden-Betreiber haben sich in den letzten Jahren dazu gezwungen gesehen, diese Kosten auf die Preise für Endkunden umzulegen. Und so wandern dieser Tage bis zu 9 Euro pro Glühwein-Tasse (mehr dazu hier >>>) über so manchen Weihnachtsmarkt-Tresen.
Nach Angaben von Herbert Reul führt an den Sicherheitskosten allerdings kein Weg vorbei: „Wir wollen sicher sein und uns sicher fühlen. Die Vorkehrungen dazu machen niemandem Spaß“, so der NRW-Innenminister und weiter: „Aber es geht darum, dass die Menschen unbeschadet wieder nach Hause gehen können.“ Mehr zur Einschätzung von Herbert Reul kannst du hier nachlesen >>>