Ex-Familienministerin Anne Spiegel (Grüne, M) nimmt an der Regionsversammlung Hannover teil.

Stand: 11.11.2025 18:20 Uhr

Ex-Bundesministerin Anne Spiegel (Grüne) ist am Dienstag zur Sozialdezernentin der Region Hannover gewählt worden – dagegen hatte es Protest gegeben. Sie war bei der Flutkatastrophe im Ahrtal in Kritik geraten.

Anne Spiegel nahm die Wahl nach der Abstimmung an und bedankte sich daraufhin für das Vertrauen. Mit 49 Ja-Stimmen ist sie gewählt worden, 43 waren erforderlich. Demgegenüber standen 23 Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen, wie auf der Regionsversammlung verkündet wurde. Damit ist die Grünen-Politikerin eine von drei neuen Dezernenten und Dezernentinnen, die Regionspräsident Steffen Krach (SPD) für die Dezernatsleitungen vorgeschlagen hatte. Als neuer Dezernent für öffentliche Sicherheit wurde Torben Klant von der SPD gewählt. Er ist aktuell Leiter der Zentralen Steuerung in der Regionsverwaltung. Das neu geschaffene Dezernat für Bildung, Kultur und Baumanagement wird Isabella Gifhorn von der CDU leiten. Sie ist aktuell Erste Stadträtin in Langenhagen.

Proteste mit 135 Kreuzen und Grablichtern

Bei Protesten gegen die umstrittene Personalie Spiegel hatten Demonstranten am Samstag 135 Kreuze und Grablichter auf den Opernplatz in der niedersächsischen Landeshauptstadt niedergelegt. Kritiker werfen Anne Spiegel Versagen während der Flutkatastrophe im Ahrtal (Rheinland-Pfalz) vor. Damals waren 135 Menschen gestorben. Im April 2022 war Spiegel zurückgetreten, nachdem sie wegen der Flutkatastrophe politisch unter Druck geraten war. Spiegel war als damalige Klimaschutz- und Umweltministerin des Bundes trotz der Katastrophe zu einem Familienurlaub aufgebrochen.

Anne Spiegel als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Jahr 2022.

Im neuen Aufgabenfeld verantworte sie Themen, die ihr am Herzen liegen, so die 44-Jährige. Beginnt im Mai ihr politisches Comeback?

Steffen Krach (SPD), amtierender Regionspräsident der Region Hannover, und Eva Bender (SPD), Schul- und Kulturdezernentin der Stadt Hannover, stehen bei einer Pressekonferenz zusammen.

Mit ihr geht die SPD 2026 in den Wahlkampf um die Regionsspitze in Hannover. Krach will Bürgermeister von Berlin werden.

Steffen Krach spricht bei einer Eröffnung. (Themenbild)

Die Entscheidung für Berlin sei keine gegen Hannover, sagte Krach. Die SPD Hannover reagiert verständnisvoll.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 11.11.2025 | 15:00 Uhr

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