Stand: 11.11.2025 17:56 Uhr
Wegen einer Beschädigung ist die Eisenbahn-Klappbrücke über die Hunte in Oldenburg derzeit nur eingleisig befahrbar. Laut Deutscher Bahn kommt es zu wochenlangen Zugausfällen im Fernverkehr.
Die Deutsche Bahn hat alle IC-Verbindungen durch Oldenburg gestrichen. Bis einschließlich 7. Dezember entfällt beispielsweise der Abschnitt des IC-Zuges zwischen Bremen und Norddeich, so eine Bahnsprecherin. Es fahren in der Zeit außerdem keine ICE-Züge ab oder nach Oldenburg. Die ICE-Züge beginnen und enden stattdessen in Bremen oder Hannover.
Auch Verspätungen und Ausfälle im Regionalverkehr
Auf mehreren Strecken im Regionalverkehr kommt es laut Bahn wegen der defekten Brücke zu Verspätungen und Ausfällen. Der Regionalzug R1 zwischen Bremen und Norddeich fährt laut Fahrplan etwa alle zwei Stunden. Dort sei aber bei einigen Verbindungen mit Verspätungen zu rechnen. Die Regio-S-Bahn 30 zwischen Bremen und Bad Zwischenahn fährt von Bremen nur bis Hude. Auch die Verbindung zwischen Bremen und Wilhelmshaven über Oldenburg sei betroffen. Die Ausfälle wirken sich laut der Bahn bis nach Ostfriesland aus. Reisende werden gebeten, sich vor Reiseantritt zu informieren. Auf einigen Strecken sollen Ersatzbusse fahren.

Auf der Bahnstrecke Bremen zwischen Oldenburg müssen Reisende mit Verspätungen und Ausfällen im Nah- und Fernverkehr rechnen.
500-Tonnen-Gegengewicht muss abgestützt werden
Der Grund für die Einschränkungen ist, wie die Deutsche Bahn mitteilte, dass am vergangenen Dienstag bei planmäßigen Instandsetzungsarbeiten ein Riss im Trägerteil des Gegengewichts an der Brücke, sogenannten Obergurt entdeckt worden war. „Aus Sicherheitsgründen und um die Belastung zu reduzieren“ müsse ein Gleis gesperrt werden, heißt es weiter. Das zweite Gleis bleibe mit 20 Kilometern pro Stunde für den Zugverkehr frei. Bis wieder regulärer Zugverkehr möglich ist, müsse das betroffene rund 500 Tonnen schwere Gegengewicht mit speziellen Hydraulikeinheiten abgestützt werden.
Mehr als 100 Züge passieren Brücke normalerweise
Der Deutschen Bahn sei die Bedeutung der Hunteklappbrücke für die Region bewusst, heißt es in einer Mitteilung. Täglich passierten mehr als 100 Züge das rund 70 Jahre alte Bauwerk, darunter etwa 90 Reise- und mehr als 30 Güterzüge. Die Bahn arbeite daran, den Schaden schnellstmöglich zu beheben.
Zusätzlich planmäßige Baustelle an Wochenenden
An den Wochenenden am 23. und 24. November sowie am 6. und 7. Dezember sei der Abschnitt zwischen Bremen und Oldenburg allerdings nicht wegen der defekten Eisenbahnbrücke, sondern aufgrund von planmäßigen Bauarbeiten voll gesperrt. Dann fahren dort gar keine Züge und es gibt es Busse als Ersatz, so die Bahn.

Sabine Güßmann pendelt von Schwerin nach Hamburg zur Arbeit. Knapp anderthalb Stunden war sie länger unterwegs.