Tasmania Berlin verlor in der Saison 1965/66 in der Fußball-Bundesliga 31 Spiele in Serie. Bis heute ein trauriger Negativ-Rekord.
60 Jahre später machen die Basketballer der Veolia Towers Hamburg nun Jagd auf diese unrühmliche Bestmarke. Im EuroCup verlor das BBL-Schlusslicht beim 81:92 (46:49) bei Slask Breslau auch das 14. Pflichtspiel der Saison.
Der 18-malige polnische Meister ist eine der wenigen Mannschaften im zweithöchsten europäischen Wettbewerb, gegen die die Towers zuvor mit 3:1 Siegen eine positive Bilanz aufweisen konnten. Im letzten Aufeinandertreffen am 25. Januar 2023 hatten sie mit 100:64 sogar ihren höchsten Sieg eingefahren.
Doch das ist lange her – und die Vorzeichen haben sich dramatisch geändert …
Die Türme reisten mit saisonübergreifend 18 (!) Pleiten im bleischweren Rucksack neun Stunden per Bus zum Tabellen-Achten der polnischen Liga. Ohne große Hoffnung – aber auch ohne Druck.
Basketball-Stars schenken sich nichts: Fieses Foul am eigenen Zwillings-Bruder!
Quelle: DYN09.11.2025
So legten sie einen guten Start hin, spielten das wahrscheinlich beste Viertel der Saison und führten mit bis zu sieben Punkten (17:10/7.). Von Verunsicherung nichts zu spüren! Im zweiten Viertel schlichen sich dann allerdings in der Verteidigung wieder die nur zu schlecht bekannten Schlampigkeiten ein. Das ärgerte Trainer Benka Barloschky (37). „Kommt schon! Das war defensiv nicht gut genug“, rüttelte er seine Mannschaft in der ersten Auszeit wach.
Funktionierte nur mittelgut. Die Türme leisteten sich bis zur Halbzeit zehn Ballverluste, blieben aber auf Wurfweite dran. „Wir müssen sauber verteidigen und auf den Ball aufpassen“, mahnte Barloschky im Kurz-Interview bei Magenta.
Nach der Pause passierte das, was diese Saison in jedem Spiel der Towers passiert: Sie verloren den Faden! Breslau setzte sich ab – 51:65 (27.). Die Hamburger kamen zwar noch mal beherzt auf zwei Punkte (81:83/38.) ran. Aber für mehr reichten Können und Kraft nicht. So kosteten sieben schwache Minuten die Partie.
Bester Werfer war Zacharie Perrin (21) mit 19 Punkten und sechs Rebounds.
„Ich bin super stolz auf mein Team“, sagte Barloschky hinterher. „Das war das beste Spiel, das wir seit langer Zeit gespielt haben.“
Foto: BILD
Tatsächlich zeigte das Team zum ersten Mal in allen Belangen eine Verbesserung. Barloschky: „Ich habe wirklich das Gefühl, dass wir heute eine Wand durchstoßen haben. In der zweiten Hälfte gab es einen Moment, in dem wir zweistellig hintenlagen. Und das war der Moment, in dem uns in den letzten Wochen stets das Spiel aus den Händen geglitten ist. Aber heute haben wir zusammengehalten, hart gespielt und diese Mauer durchbrochen. In den letzten drei Minuten haben sie die Qualitäts-Spielzüge gemacht. Aber heute bin ich ein sehr stolzer Cheftrainer dieser Gruppe.“
Weil die Towers nach dem frühen Pokal-Aus am Wochenende spielfrei sind, geht es für sie erst am kommenden Mittwoch bei Cedevita Olimpija Ljubljana in Slowenien weiter (18.30 Uhr, Magenta Sport).
Gut möglich, dass bis dahin auch ein neuer Guard als Ersatz für den aussortierten Eric Reed Jr. (25/jetzt Heidelberg) eingetroffen ist. Damit die Horror-Serie endlich endet.