Berlin – Mysteriöse Pyro-Attacken vor zwei Berliner Kliniken! Erst erschütterte eine Explosion das Vivantes-Klinikum Neukölln, dann loderte ein Feuer an der Berliner Charité in Mitte. Die Tatorte an beiden Krankenhäusern sind weiträumig gesperrt, das Landeskriminalamt (LKA) ermittelt seit dem frühen Dienstagmorgen.
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Nach BILD-Informationen knallte es um 1.15 Uhr morgens in Berlin-Neukölln. In der Strahlentherapie am Vivantes-Klinikum im Kormoranweg gingen durch die Druckwelle der Explosion mehrere Fensterscheiben zu Bruch.
Keine 45 Minuten später löste illegale Pyrotechnik in Berlin-Mitte ein Feuer aus. An der Charité traf der Anschlag eine Radiologie zur Behandlung von Krebserkrankungen. Es kam zu Sachschäden im Eingangsbereich.
Beide Kliniken sind etwa 14 Kilometer voneinander entfernt. Eine Polizeisprecherin bestätigte BILD „zwei Sachbeschädigungen durch illegale Pyrotechnik“. Patienten oder Krankenhausmitarbeiter seien nicht verletzt worden.
Ermittler am Tatort im Kormoranweg
Foto: Olaf Wagner
Die Polizei hat den Kormoranweg am Vivantes-Klinikum Neukölln weiträumig gesperrt
Foto: Olaf Wagner
Vivantes: Tresen hat kurzfristig gebrannt
Der Krankenhauskonzern Vivantes bestätigte, dass erheblicher Sachschaden am Eingang zur Strahlentherapie, dem Seiteneingang des Krankenhauses am Kormoranweg, entstand. „Es wurden Fenster zerstört, die Zugangsschleuse funktioniert nicht mehr, Anmeldetresen und Wartebereich sind aktuell nicht nutzbar“, sagt Vivantes-Sprecher Christoph Lang auf BILD-Nachfrage. Der Tresen in der Anmeldung direkt im Eingangsbereich habe kurzfristig gebrannt. Ein Glaser soll die Scheiben provisorisch sichern.
Patienten müssten erst mal eine Nebentür benutzen. Der Klinikbetrieb laufe ansonsten ungestört. Über Hintergründe, Täter und den Tatablauf wisse man nichts.
Nach BILD-Informationen sollen die Schäden durch Explosionen von Kugelbomben verursacht worden sein. Das kann die Berliner Polizei auf Anfrage bislang nicht bestätigen.
Der Eingang zur Strahlentherapie an der Charité ist nach dem Feuer verkohlt
Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa
Die Charité bestätigte, dass es in der Nacht am Eingangsbereich eines Gebäudes am Campus Charité Mitte brannte. Sprecher Markus Heggen zu BILD: „Es wurden keine Personen verletzt. Der Klinikbetrieb war von dem Vorfall nicht betroffen und die Versorgung der Patientinnen und Patienten läuft uneingeschränkt weiter. An der Fassade besteht nach aktuellem Kenntnisstand nur ein leichter Sachschaden. Derzeit finden kriminaltechnische Untersuchungen statt.“
Mehr zum ThemaHintergründe noch unklar
Was zu den Pyro-Angriffen geführt hat, ist bisher ebenso unklar wie der oder die Täter. Ein politisches Motiv wird nicht ausgeschlossen. Derzeit sichern Kriminalisten an beiden Tatorten Spuren. Von den Straßensperrungen sind auch Bus- und Straßenbahnlinien betroffen.
Im Internet hat die Polizei unter http://be.hinweisportal.de ein Hinweisportal eingerichtet und bittet Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich zu melden. Außerdem bitten die Ermittler um Videos oder Fotos aus den betroffenen Gegenden. Zeugen können sich auch telefonisch ans LKA Berlin wenden: Tel. (030) 54024111.