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Jahrelange Arbeiten an der Fürstenbergerstraße sollen noch 2025 enden. Doch beim Platz, dem Kiosk und der Bushaltestelle ist vieles weiterhin ungeklärt.

Frankfurt – Seit rund sieben Jahren wird an dem Hochhaus „160 Park View“ am Grüneburgweg/Ecke Fürstenbergerstraße gearbeitet. Vor kurzem hat die Stadt mitgeteilt, dass der Projektentwickler RFR Management GmbH die Arbeiten an dem Luxuswohnhaus mit Hotel, die Ende Januar 2018 genehmigt worden sind, noch in diesem Jahr abschließen will. Die Fertigstellung der Außenanlage sei für Mitte kommenden Jahres geplant. Doch nach wie vor ist offen, was mit dem seit Jahren leerstehenden Kiosk geschieht.

Bauarbeiten im Frankfurter Stadtteil

Die jahrelangen Bauarbeiten haben für großen Unmut im Stadtteil gesorgt. Denn durch die Arbeiten wurde die kleine Anlage davor, die ursprünglich nach Alexander und Margarete Mitscherlich benannt war, arg in Mitleidenschaft gezogen. So sehr, dass der Ortsbeirat 2 (Bockenheim, Kuhwald, Westend) sich dafür entschieden hatte, einen würdigeren Platz für die bekannten Psychoanalytiker:innen auszudeuten – und die Fläche in „Platz der Unwirtlichkeit unserer Städte“ nach dem Werk von Alexander Mitscherlich zu benennen.

Der Projektentwickler RFR wollte sich trotz mehrfacher Anfrage nicht äußern, wie es mit dem ehemaligen Mitscherlich-Platz und dem dortigen Kiosk weitergeht. Das Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) teilt auf Anfrage mit, dass es die Umgestaltung an den öffentlichen Gehwegen begleite. Das Grünflächenamt betreue die Arbeiten an dem Platz fachlich, sagt ASE-Leiterin Michaela C. Kraft.

Wegen der Bauarbeiten am angrenzenden Hochhaus wurde das Areal davor in „Platz der Unwirtlichkeit unserer Städte“ umbenannt. 
Wegen der Bauarbeiten am angrenzenden Hochhaus wurde das Areal davor in „Platz der Unwirtlichkeit unserer Städte“ umbenannt. © Christoph Boeckheler

Vorgesehen sei unter anderem, die Bürgersteige zu entsiegeln. Sie sollen begrünt und in den Platz integriert werden, so Kraft. Die Bushaltestelle werde aufgrund der geplanten Hotelzufahrt verlegt und nach aktuellem Standard barrierefrei ausgebaut. Derzeit liefen die Abstimmungen zur Finalisierung der Planung, Finanzierung und Umsetzung der Arbeiten an Straßen und Platz durch den Investor.

Der Kiosk bleibe erhalten und soll weiterhin betrieben werden, sagt Kraft. Ob er künftig an den Investor übergehe, sei dem ASE nicht bekannt. Noch gehört er der Stadt, die den Betrieb trotz Protest des Ortsbeirats und der Mitscherlich-Initiative, die sich für ein würdiges Gedenken an das Psychoanalytiker-Paar einsetzt, an den Projektentwickler übertragen hatte. Dieser sollte dafür im Gegenzug den Kanal zum Wasserhäuschen sanieren.

Der neue Mitscherlich-Platz kommt nicht voran

Ortsvorsteher Thomas Gutmann (Grüne) sieht der Fertigstellung relativ gleichgültig entgegen. Er bezweifle, dass der Bau wie angekündigt fertig werde. Schon mehrfach habe es ähnliche Aussagen gegeben. Er bedauere allerdings, dass der einst schöne Platz zur Hotelzufahrt herabgewürdigt werde.

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Gutmann verweist darauf, dass die Fläche in „Platz der Unwirtlichkeit unserer Städte“ unbenannt werden sollte – wie es der Ortsbeirat auf Anregung der Grünen beschlossen hat. Die Ablehnung des Magistrats, dass der Name zu lang sei, lässt der Ortsvorsteher nicht gelten: Die Firma, die die Schilder für die Stadt herstelle, habe mitgeteilt, dass sie sehr wohl ein entsprechendes Exemplar anfertigen könne.

Bedauerlicher findet Gutmann es zudem, dass es mit dem neuen Mitscherlich-Platz noch nicht vorangegangen ist. Der Ortsbeirat hatte beschlossen, dass die Fläche an der Bockenheimer Landstraße zwischen Mendelssohn- und Schwindstraße umbenannt wird. Zuvor soll er umgestaltet werden. Doch inzwischen warte er seit mehr als vier Monaten auf einen Termin mit dem Straßenbauamt.