Aktuell gibt es in Stuttgart zusätzlich zum Bundeszuschuss für Wärmepumpen eine Förderungen obendrauf. Foto: picture alliance/dpa, Lichtgut/Christoph Schmidt
In Stuttgart gibt es zusätzlich zur Bundesförderung Geld für den Heizungstausch oder für Maßnahmen zum Energiesparen. Noch. Welche Tendenzen sich vor dem Haushaltsbeschluss abzeichnen.
In Stuttgart wird in diesen Wochen um das knappe Geld gerungen. Streichlisten sind im Umlauf. Für Hausbesitzer stellt sich die Frage, wie viel Geld 2026 und 2027 für die Förderung der privaten Energiewende, also für Wärmepumpen und Energiesparen, noch da sein wird. Den endgültigen Beschluss über den Haushalt für die beiden kommenden Jahre trifft der Gemeinderat im Dezember. Wir erklären, was sich bei Zuschüssen für Heizungstausch und Photovoltaik derzeit abzeichnet.
Ausblick auf 2026 und 2027
Es kann sich nicht um Fakten handeln, weil die Stadträte das letzte Wort haben und sie den Etat-Beschluss erst Ende des Jahres fassen. Doch derzeit verdichten sich die Hinweise, dass die Stadt an Anreizen für die private Energiewende in den kommenden beiden Jahren nicht groß sparen wird. Sie hat sich vorgenommen, bis 2035 klimaneutral zu sein. Dabei wird entscheidend sein, wie viele Wärmepumpen installiert und wie viele Häuser saniert werden.
Auch für den Anschluss an das Fernwärmenetz gibt es in Stuttgart einen Zuschuss. Foto: Archiv Judith A. Sägesser
Laut der Stadtverwaltung seien nach aktuellem Stand 40 Millionen Euro fürs Energiesparprogramm für 2026 und 2027 vorgesehen, knapp 16 Millionen Euro fürs Heizungsprogramm sowie 13 Millionen Euro für die Solaroffensive. In Summe sind das rund fünf Millionen Euro weniger als im noch laufenden Doppelhaushalt. Und es könnte leicht umgeschichtet werden.
Förderungen in Stuttgart für Wärmepumpen
Das Wärmepumpen-Programm gibt es so nicht mehr in Stuttgart; die Stadt hat die Förderungen für den Heizungstausch schon vor einiger Zeit vereinheitlicht. Privatleute, die eine Wärmepumpe installieren oder sich an ein Wärmenetz anschließen lassen bekommen zusätzlich zur Bundesförderung einen Zuschuss der Stadt Stuttgart. Das wird aller Voraussicht nach so bleiben.
Förderungen in Stuttgart für Photovoltaik
Bei der Solarenergie könnte sich ein bisschen etwas ändern. Zwar ist die Rede davon, dass die Solaroffensive bleibt. Hier gibt es Geld für begleitende Maßnahmen, den Speicher oder die Wallbox. Was wackelt, ist die Förderung für Balkonkraftwerke. Seit dem Zeitpunkt, als sie eingeführt wurde, hat sich der Markt stark verändert. Die Steckersolargeräte sind inzwischen so preiswert, dass sich nach wenigen Jahren amortisieren. 2024 und 2025 gingen bisher laut Stadt für Balkonkraftwerke insgesamt 2608 Förderanträge ein.
Förderungen in Stuttgart für Dämmung
Auch für die Gebäudedämmung soll es auf Wunsch der Stadt bei den Förderpogrammen bleiben. Wer Wände und Dach dämmt, spart Energie ein. In manchen Fällen ergibt es Sinn, dies vor dem Heizungstausch zu machen.
Im Herbst bietet die Stadt drei Info-Veranstaltungen dazu an: 18. November: für Stammheim, Bürgerhaus Rot, Auricher Straße 34; 25. November: für Sommerrain, Espan & Muckensturm, Bürgerhaus Kursaal Bad Cannstatt, Königsplatz 1; 2. Dezember: für Steinhaldenfeld, Bezirksamt Bad Cannstatt, Marktplatz 10. Jeweils 18 bis 20 Uhr und jeweils auch online unter www.stuttgart.de/energie.
Bundesweite Diskussion zum Heizen
CDU/CSU hatten im Wahlkampf gesagt, sie würden das Heizungsgesetz abschaffen. Bisher ist völlig unklar, wohin die Reise geht. Die zuständige Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) will ein Eckpunktepapier vorlegen, das bereits hinter den Kulissen die Runde macht, von dem man öffentlich bisher aber noch nichts weiß.
Was Handwerker ebenso nervös macht wie private Hausbesitzer: dass unklar ist, was aus den Förderungen für den Heizungstausch wird. Das lässt viele abwarten. Inzwischen ist die Wärmepumpe jedenfalls erstmals die meist verbaute Heizungsart in Deutschland.