Der Saal ist in blaues Licht getaucht. Die Gäste richten ihre Blicke auf den Moderator, der einen besonderen Gast ankündigt: „Wir haben eine Grußbotschaft von jemandem, der gerne bei uns wäre“, setzt er an. „Den wir sehr gerne mögen, der uns viel unterstützt hat.“ Das Licht geht aus und auf einer Videoleinwand erscheint Alfons Schuhbeck. „Servus“, ruft er. „Hier ist der Alfons Schuhbeck.“

Mit diesem kräftigen „Servus“ meldet sich der Ex-Starkoch zurück. Und das ausgerechnet bei der Premiere einer Dinner-Show, eines von Schuhbecks Spezialgebieten: Fast zwei Jahrzehnte präsentierte der 76-Jährige in seiner eigenen Show „Teatro“ in München dem Publikum Akrobatikkünstler, Bühnenspektakel und natürlich: gutes Essen.

Steuerhinterziehung und Betrug: Warum Schuhbecks Haftstrafe pausiert

Spätestens seit seiner ersten Verurteilung 2022 wegen Steuerhinterziehung gehört diese Welt für Schuhbeck der Vergangenheit an. Mit der Videobotschaft auf der Premierenfeier meldet sich der Koch erstmals wieder öffentlich. Für viele kommt das überraschend: Die letzten Aufnahmen von Schuhbeck entstanden im Juli dieses Jahres, im Rahmen seines Prozesses wegen Betrugs mit Coronahilfen und Insolvenzverschleppung. Damals verurteilte ihn das Landgericht München zu vier Jahren und drei Monaten Freiheitsentzug.

Doch im Gefängnis sitzt Schuhbeck aktuell nicht. Aufgrund einer unheilbaren Krebserkrankung pausiert seine Haftstrafe seit über einem halben Jahr. Und das wird auch erstmal so bleiben, bestätigt die zuständige Staatsanwaltschaft München I am Freitag. Sie prüfe aktuell, ob und wie die medizinische Behandlung im Gefängnis fortgesetzt werden könne: „Derzeit ist die Prüfung noch nicht abgeschlossen.“ 21 Monate seiner früheren Verurteilung wegen Steuerhinterziehung hat er bereits abgesessen.

Nun also ist der Ex-Promikoch wieder da: In einem blauen Hemd sitzt der 76-Jährige vor einer holzvertäfelten Wand. „Aus bekannten Gründen kann ich heute leider nicht dabei sein“, erklärt er. Nach einer kurzen Lobrede auf die neue Dinnershow ist seine Ansprache schon wieder vorbei: „So, und jetzt hör’ ich auf, reden wir nicht lange rum, fangen wir gleich mal richtig an.“ Mit einem „Servus, pfiat euch!“, verschwindet er von der Leinwand.

Ein echter Klassiker landet bei der neuen Dinnershow auf der Speisekarte

Insgesamt 73 Sekunden dauert die Botschaft. Im Hintergrund applaudieren die Gäste. Dass sein Einfluss in der Gastro-Szene nach wie vor spürbar ist, zeigt sich auch auf der Menü-Karte des Dinner-Events. Als Dessert gibt es ein Soufflé vom geeisten Kaiserschmarrn mit marinierten Beeren. Das Gericht zählt zu Schuhbecks Klassikern. Jahrzehntelang fand es Platz auf seiner Speisekarte. Das Rezept beschreibt er zudem in seinem Kochbuch „Meine Klassiker“.

  • Pauline Held

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  • Alfons Schuhbeck

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