07:45 Uhr“Musik spielt an den europäischen Märkten“
Der Dax wird voraussichtlich die Widerstandszone zwischen 24.450 und dem Allzeithoch bei 24.772 Punkten anlaufen. Sollte er heute oder in den kommenden Tagen auf nachhaltige neue Rekorde ausbrechen, würde sich die Jahresendrally mit neuen Kaufsignalen erst richtig entfalten, wie ein Marktanalyst sagt. Die Chancen dafür seien gut, einerseits wegen der steigenden Gewinnschätzungen aufgrund der günstig verlaufenden Berichtssaison und zum anderen wegen der Anzeichen eines moderaten Konjunkturaufschwungs im kommenden Jahr.
Das Ende des Shutdown in den USA sei dagegen an den globalen Märkten weitgehend eingepreist: „Die Musik spielt derzeit an den europäischen Märkten“, so ein Händler. Die Relative Stärke habe klar Richtung Europa gedreht, und zuletzt auch wieder Richtung Dax. Im Blick steht weiterhin die Berichtssaison, unter anderem mit den Geschäftszahlen von Siemens und der Deutschen Telekom.
07:28 UhrCisco ist auf historischer Mission
Der Bauboom bei Rechenzentren hat Cisco zu einem Quartalsergebnis über Markterwartungen verholfen. Auf dieser Basis hob der Netzwerk-Ausrüster seine Ziele an. Das Unternehmen sei auf gutem Weg, das beste Jahresergebnis seiner Geschichte zu erreichen, sagte Konzernchef Chuck Robbins. Cisco-Aktien stiegen daraufhin im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um mehr als vier Prozent.
Der US-Konzern prognostiziert für das Geschäftsjahr 2025/2026 einen Umsatz von 60,2 bis 61 Milliarden Dollar. Bislang hatte er 59 bis 60 Milliarden Dollar vorhergesagt. Der Gewinn werde voraussichtlich zwischen 4,08 und 4,14 statt zwischen vier und 4,06 Dollar je Aktie liegen. Für das laufende Quartal prognostizierte Cisco Erlöse von 15 bis 15,2 Milliarden Dollar und einen Überschuss von 1,01 bis 1,03 Dollar je Aktie.
Zum Auftakt des Geschäftsjahres 2025/2026 steigerte Cisco den Umsatz um acht Prozent auf 14,9 Milliarden Dollar. Der Gewinn habe um zehn Prozent auf einen Dollar je Aktie zugelegt. Getrieben werde das Wachstum von der anziehenden Nachfrage der sogenannten Hyperscaler. Das Auftragsvolumen der drei weltgrößten Cloud-Anbieter Amazon Web Services (AWS), Google und Microsoft summierte sich auf 1,3 Milliarden Dollar. Diese investieren allein in diesem Jahr insgesamt einen dreistelligen Milliardenbetrag in den Auf- und Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI).
07:10 UhrAus für das Verbrenner-Aus?
Der Verkehrssektor verfehlt seit langem die Klimaziele nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa. Die EU hat deshalb beschlossen, dass neue Autos mit Verbrennermotor ab 2035 nicht mehr zugelassen werden dürfen. So soll der Ausstoß des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids (CO2) weiter gesenkt werden. Doch angesichts des schleppenden Hochlaufs der Elektromobilität erhöht sich der Druck aus der Industrie und der Unionsparteien, den EU-Beschluss zurückzunehmen. Die Regierung ist in der Frage uneins. Das Thema könnte heute im Koalitionsausschluss behandelt werden. Ob dort eine Entscheidung darüber fällt, wie sich Deutschland innerhalb der EU verhalten soll, ist offen.
Die derzeitige Verordnung schreibt vor, dass ab 2035 faktisch keine neuen Autos mit Benzin- oder Dieselmotor mehr zugelassen werden dürfen. Dadurch soll der CO2-Ausstoß des Sektors stärker sinken. Zwar gingen die Emissionen etwa in Deutschland zwischen 1990 und 2023 dem Umweltbundesamt zufolge auch im Verkehrssektor um knapp elf Prozent zurück. Doch verglichen mit anderen Bereichen wie der Abfall- oder der Energiewirtschaft hinkt der Sektor hinterher. Klima- und Umweltfachleute fordern deshalb schon länger strengere Vorgaben für die Verkehrsindustrie.
06:52 UhrAsien-Börsen sind auf Rekordjagd
Die Hoffnung auf ein baldiges Ende des US-Haushaltsstreits beflügelt die Aktienmärkte. In Tokio legt der Nikkei-Index 0,2 Prozent auf 51.152,10 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix notierte 0,6 Prozent höher bei 3379,48 Zählern und erreicht damit ein Rekordhoch. Händler begründen dies auch damit, dass Anleger ihre Portfolios von hoch bewerteten Titeln aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz in andere Wirtschaftsbereiche umschichteten. Der Shanghai Comüpsote gewinnt 0,4 Prozent.
An der Wall Street hatte sich der Dow-Jones-Index gestern mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 48.254,82 Punkten aus dem Handel verabschiedet und dabei eine neue Bestmarke aufgestellt. Der breit gefasste S&P 500 notierte kaum verändert bei 6850,92 Zählern, während der technologielastige Nasdaq 0,3 Prozent auf 23.406,46 Stellen nachgab.
06:36 UhrShein, Temu, AliExpress: Kommen EU-Zölle auf Billigwaren?
Müssen Shein, Temu, AliExpress und Co künftig mehr Zollabgaben auf ihre Sendungen in die EU bezahlen? Bei einem Treffen in Brüssel stimmen Bundesfinanzminister Lars Klingbeil und seine Amtskollegen der EU-Länder heute (ab 10.30 Uhr) darüber ab, ob künftig auch Abgaben für günstige Waren gelten sollen, die bislang oft kostenfrei in die Europäische Union eingeführt werden können. Ob günstige Produkte dadurch teurer werden, dürfte abzuwarten bleiben. Mit dem von der Bundesregierung unterstützten Vorstoß soll etwa gegen Wettbewerbsverzerrung und Betrug vorgegangen werden. Es sei ein ganz wichtiges Signal dafür, „dass wir keine Ramschware aus China wollen, dass wir unsere Märkte schützen“, sagte Vizekanzler Klingbeil jüngst.
Das Vorhaben geht auf einen Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Reform der Zollregeln der EU zurück. Dem Willen der Brüsseler Behörde zufolge sollen ab 2028 zahlreiche Waren unter 150 Euro zollpflichtig werden. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Händler – unabhängig von ihrem Standort – die gleichen Wettbewerbsbedingungen haben. Bislang muss kein Zoll gezahlt werden, wenn der Warenwert unter 150 Euro liegt.
06:17 UhrDas ist los im frühen Devisenhandel
Am Devisenmarkt gerät der japanische Yen erneut unter Druck, nachdem der neue Premierminister des Landes die Zentralbank zu einem langsamen Vorgehen bei weiteren Zinserhöhungen gedrängt hatte. Der Dollar gewinnt geringfügig auf 154,74 Yen und legte leicht auf 7,1051 chinesische Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent höher bei 0,7985 Franken. Der Euro bleibt fast unverändert bei 1,1587 Dollar und zieht leicht auf 0,9253 Franken an.
06:01 UhrGekauft wird alles – mit KI
Der Dax steuert auf eine starke Gesamtwoche zu. Der deutsche Börsenleitindex beendete den gestrigen Handel zur Wochenmitte mit einem Aufschlag von 1,2 Prozent und 24.381 Punkten. Ins letzte Wochenende war er unterhalb der 24.000er-Marke gegangen. „Momentan wird alles gekauft, was im weitesten Sinne mit künstlicher Intelligenz in Verbindung steht“, so ein Marktteilnehmer. Zudem sei auch ein Schwenk Richtung europäischer Börsen zu erkennen.
Infineon-Aktien gehörten gestern zu den großen Gewinnern im Dax, heute könnten es Siemens– oder Telekom-Papiere sein: Dabei legen die Quartalsbilanz der US-Mobilfunk-Tochter T-Mobile US die Latte für den Bonner Konzern höher. Analysten rechnen damit, dass die Deutsche Telekom dem Beispiel ihrer Tochter folgen und ihre Gesamtjahresziele anheben wird. Aktuell rechnet der Mutterkonzern für 2025 mit einem operativen Gewinn von mehr als 45 Milliarden Euro und einem Barmittelzufluss von mehr als 20 Milliarden Euro.
Siemens veröffentlicht seine Bilanz für das Geschäftsjahr 2024/25 und legt seine „One Tech“-Strategie für die nächsten Jahre vor. Vorstandschef Roland Busch will die Kern-Sparten enger verzahnen, etwa in der Entwicklung und im Vertrieb. Auf dem Kapitalmarkttag dürfte zudem über den Rückzug bei der Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers diskutiert werden. Analysten rechnen für 2024/25 (per Ende September) mit einem Umsatzwachstum um knapp fünf Prozent auf 78,8 Milliarden Euro und einem operativen Gewinn im Industriegeschäft von 11,95 Milliarden Euro.
Zudem will die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) am Vormittag eine Analyse zu den Exportchancen der Wirtschaft vorstellen. Wegen der schwachen Konjunktur im Inland bauen vor allem größere Konzerne ihre Aktivitäten im Ausland aus und hoffen, dass die Ausfuhren wieder stärker anspringen. Die Analyse, die auf der Befragung von mehr als 3500 deutschen Unternehmen beruht, wird Aufschlüsse zu den Geschäftschancen in den USA und China geben. Die DIHK hatte zuletzt bereits prognostiziert, dass die Exporte 2025 noch schrumpfen dürften. 2026 soll es dann zu einem Mini-Plus von 0,5 Prozent reichen.
Gleichzeitig dürfte es nach einem Rückgang im Spätsommer mit der Industrieproduktion in der Eurozone im September wieder aufwärtsgegangen sein. Experten erwarten, dass sie um 0,7 Prozent höher als im Vormonat ausgefallen ist. Im August hatten die Betriebe ihre Produktion spürbar gedrosselt. Sie fiel um 1,2 Prozent niedriger aus als im Vormonat. Es war der stärkste Rückgang seit April.