„Kann nicht glauben, was passiert ist“Sieg gegen Arsenals Frauen lässt fassungslose Bayern zurück
Klara Bühl muss den Sieg erst einmal verstehen lernen. (Foto: IMAGO/Ulrich Wagner)TeilenFolgen auf:
Bayern sieht gegen Arsenal lange wie der Verlierer aus – dann folgt eine famose Aufholjagd. Der Erfolg über den Vorjahreschampion soll Folgen haben für den deutschen Meister. Der Coach wird deutlich. Bayern-Star Klara Bühl braucht erst einmal etwas Zeit.
Drei Punkte für die Tabelle, ein Ausrufezeichen an die Konkurrenz: Nach dem furiosen Comeback der Bayern-Frauen gegen den Titelverteidiger überwog für José Barcala aber vor allem der symbolische Wert des Sieges für seine Mannschaft. Der Erfolg sei „unglaublich wichtig für unser Selbstbewusstsein“, erklärte der Trainer nach dem spektakulären 3:2 (0:2)-Heimsieg seiner Mannschaft gegen den FC Arsenal, „diese Art von Spiel, diese Art der Reaktion kann uns als Team definieren“.
Nach der 1:7-Klatsche zum Auftakt beim FC Barcelona hatte sich auch am dritten Spieltag der Königsklasse zumindest zwischenzeitlich ein kleines Debakel für den Double-Sieger angedeutet. Statt einer Klatsche folgte jedoch die Wende – und ein Sieg, der gezeigt habe, „dass wir in manchen Momenten durch Schwierigkeiten gehen müssen, bevor es besser wird“, sagte der zufriedene Barcala: „Aber wir bleiben ruhig, wir halten zusammen.“ Hindernisse müsse die Mannschaft „gemeinsam bestreiten, um Lösungen zu finden“, so der 44-Jährige, vor allem dies nehme er für die Zukunft mit.
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Das Comeback gegen den Titelverteidiger vor 15.407 Zuschauern in der Allianz Arena kam dabei wohl einer finalen Rehabilitation gleich. „Man kann noch nicht ganz glauben, was passiert ist“, sagte Nationalspielerin Klara Bühl, die alle drei Tore der Aufholjagd vorbereitete und zur Spielerin des Spiels gewählt wurde. „Ich glaube, so ein Sieg tut extrem gut, vor allem in der Tabelle, aber auch für unser Selbstbewusstsein, dass wir einfach auf diesem Niveau mithalten können und mitspielen können.“
Trainer Barcala betonte: „Wir müssen um jedes Spiel kämpfen.“ Gedankenspielen, ob die Dominatorinnen der Bundesliga nun auch in der Königsklasse Titelambitionen anmelden können, wollte er sich nicht hingeben: „Wir müssen Schritt für Schritt gegen jeden Gegner vorgehen und jeden einzelnen respektieren“, sagte er stattdessen. Schließlich sei jedes Spiel „eine andere Geschichte – weiter können wir nicht denken.“ Zwar wisse er, dass seine Spielerinnen „dem Titel nahekommen“ können, der Weg dahin sei aber noch weit und müsse etappenweise gegangen werden.