Stuttgart. Silas ist fit, gesund – und derzeit außen vor. Während der VfB Stuttgart nach kompliziertem Saisonstart wieder voll in der Spur ist, sitzt der einstige Publikumsliebling auf der Tribüne. Kein Platz im Kader, kein Einsatz, kein Jubel. Der Angreifer trainiert, läuft, hofft – und fragt sich wohl, warum er trotzdem keine Rolle mehr spielt. Die kleine Geschichte eines Stürmers, der in einer glänzenden Mannschaft nur noch im Schatten steht.

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In Stuttgart lacht gerade jeder: der Trainer, der Tabellenstand, das Stadion. Nur einer nicht – Silas. Vor ein paar Jahren war er der Spieler, der den Ball und die Leute gleichzeitig mitnahm, ein Lichtstrahl auf der rechten Seite. Jetzt sitzt er auf der Tribüne, und man weiß gar nicht so genau, was schwerer wiegt: der Frust oder die Aussicht.

Marktwert von VfB-Stürmer Silas fällt weiter nach unten

Silas ist wieder gesund und fit, heißt es. Nur auf dem Platz sieht man ihn nicht. Jüngst beim 3:2 gegen Augsburg wieder nicht. Dabei wäre gerade mit Blick auf die Belastung die letzten Wochen die Zeit für eine Rochade. Und irgendwann fragt man sich, ob zwischen Fitness und Vertrauen vielleicht doch noch etwas liegt – etwas, das man nicht auf dem Trainingsplatz sieht. Sein Berater sagt der Bild-Zeitung: „Mehr kann er nicht machen.“ Der Trainer sagt: „Er trainiert gut.“ Zwischen diesen beiden Sätzen liegt eine ganze Karriere.

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Denn während der VfB sich nach oben spielt, sinkt Silas’ Marktwert nach unten. Von 25 auf vier Millionen. Das ist nicht nur ein sportliches, sondern auch ein erzählerisches Drama: Einer, der mal am Wasen das Gesicht der Zukunft war, steht plötzlich ohne Perspektive da.

screenshot-2025-11-13-114504 So hat sich Silas‘ Marktwert in den letzten Jahren entwickelt. © Screenshoot Transfermarkt.de

Im Sommer läuft sein Vertrag aus, im Winter könnte er gehen und der VfB immerhin noch eine kleine Ablöse kassieren – und nebenbei Silas’ üppiges Gehalt von rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr einsparen. Valencia? Samsunspor? Hauptsache, irgendwo, wo man wieder läuft, statt nur wartet. Auch vier Vereine aus der Bundesliga sollen ihr Interesse bereits hinterlegt haben. Eine weitere Option für den Angreifer aus dem Kongo: Laut Sky sollen derzeit Gespräche über eine Vertragsverlängerung laufen. Auf dem Tisch soll dabei ein Angebot über zwei Jahre liegen. Voraussetzung sei aber, dass ein Verein bereit ist, Silas im Winter zu leihen.

Silas hat beim VfB wohl keine Perspektive mehr

Sebastian Hoeneß hält derweil die Tür offen, das sagt er zumindest. „Er hat seinen Anteil am Erfolg.“ Auch wenn man ihn kaum noch sieht. Und das ist vielleicht das Bitterste an dieser Geschichte: Silas ist Teil eines Erfolgs, der ohne ihn auskommt. Wie lange er das noch mitträgt, weiß keiner. Nur dass er irgendwann wieder loslaufen will. Und dass das vielleicht nicht mehr in Stuttgart sein wird.