
AUDIO: Sietas-Gelände wird versteigert (1 Min)
Stand: 13.11.2025 14:27 Uhr
Das Gelände der ehemaligen Pella-Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde hat einen neuen Eigentümer. Die Stadt Hamburg hat bei der Zwangsversteigerung beim Amtsgericht Harbrug am Donnerstag den Zuschlag bekommen.
Rund 20 Millionen Euro nimmt die Stadt Hamburg für das Gelände der ältesten Werft Deutschlands in die Hand. Der Wert des Geländes wurde zuvor auf 25,9 Millionen Euro geschätzt.
Industrie, Hochwasserschutz, Flüchtlingsunterkünfte
Das Gelände soll nach den Plänen der Stadft größtenteils als Industriefläche genutzt werden. Zudem will Hamburg die Flächen für den Hochwasserschutz und die Unterbringung von Geflüchteten nutzen. Bereits jetzt stehen auf dem Gelände Wohncontainer. Diese sollen durch moderne Unterkünfte ersetzt werden.
Denkmalgeschützter Kran soll erhalten bleiben
Aktuell arbeiten noch 17 Menschen auf dem Werftgelände, die für eine Firma Turbinen in den Hallen einlagern. Wahrscheinlich können diese Firma und auch Airbus das Gelände nutzen. Mit dem Erwerb des Werftgeländes wird auch der dauerhafte Verbleib des denkmalgeschützten Portalkrans Jucho am Neuenfelder Fährdeich gesichert. Der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen soll eine Lösungen für die Integration des Portalkrans in die Neubebauung erarbeiten.
Werft war rund 400 Jahre in Familienbesitz
Das Werftgelände in Neuenfelde an der Estemündung umfasst rund 14 Hektar. Darauf stehen Hallen, die teilweise noch aus den 1930er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammen. Die Werft war rund 400 Jahre im Familienbesitz, bevor sie 2011 zum ersten Mal Insolvenz anmelden musste. Den Zuschlag bekam anschließend ein Investor aus Russland, die Pella-Gruppe. Erhoffte Aufträge aus Russland selbst – wie etwa für Eisbrecher – kamen aber nicht zustande. 2021 folgte dann die erneute Insolvenz. Die Einrichtung der Werft ist inzwischen größtenteils versteigert und abtransportiert.

Das Grundstück der insolventen Schiffswerft Pella Sietas im Alten Land wird zwangsversteigert. Das Gelände an der Elbe steht seit vier Jahren leer.

Die vier Kai-Kräne auf dem Gelände stehen nicht mehr unter Denkmalschutz. Und das erst wenige Tage nach ihrer Rettung.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 13.11.2025 | 15:00 Uhr