Es gibt Krankheiten, die so lange unbemerkt bleiben, bis es beinahe zu spät ist. Dazu gehört die chronische Nierenkrankheit. Wie man sich dennoch vor ihr schützen und was man gegen sie tun kann, ist Thema des Vortrags von Dr. Michael Wittmann, Oberarzt und Leiter der Sektion Nephrologie an der II. Medizinischen Klinik des Uniklinikums. Er ist am Montag um 19.30 Uhr in der Ärztlichen Vortragsreihe im Bürgersaal zu hören.

Die Niere, von der Menschen normalerweise zwei haben, entgiftet den Körper, produziert Urin, regelt den Blutdruck und ist an der Blutbildung und dem Knochenstoffwechsel beteiligt. Nierenschäden sind oft die Folge von Volkskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Fettleibigkeit oder zu hohes Cholesterin. Auch Rauchen kann die Nieren schädigen. Davon bekommt der Betroffene lange Zeit nichts mit. Bei solchen Patienten sollte zunächst der Hausarzt mitbedenken, dass möglicherweise die Niere nicht mehr richtig arbeitet. Es wird angenommen, dass jeder zehnte Bundesbürger unter der chronischen Nierenkrankheit in unterschiedlich ernsten Stadien leidet – die Mehrzahl, ohne davon zu wissen.

So lässt sich herausfinden, ob die Nieren krank sind

Laut Wittmann lässt sich die Schädigung der Nierenfunktion am besten durch über einen längeren Zeitraum ausgeschiedenes Eiweiß im Harn feststellen. Wird nichts unternommen, dann kann die Nierenleistung abnehmen, bis der Betroffene zur Dialyse muss. Es gibt Medikamente gegen das Fortschreiten der chronischen Nierenkrankheit, aber wichtig ist auch, sich um die Faktoren zu kümmern, die sie begünstigen, also einen Diabetes gut einstellen oder den Bluthochdruck senken. Die chronische Nierenkrankheit erhöht das Risiko von Schlaganfall um das Zehnfache, von Herzinfarkt oder Durchblutungsstörungen. Wird sie rechtzeitig behandelt, ist die Niere zwar in der Regel nicht heilbar, aber in vielen Fällen eine Lebensverlängerung möglich.

Ist Dialyse nötig, so bedeutet das eine Einschränkung der Lebensqualität. Mehrmals pro Woche müssen sich Betroffene vier bis fünf Stunden lang an diese Maschine anschließen lassen, die anstelle der Nieren das Blut reinigt. Im Augsburger Uniklinikum besteht alternativ die Möglichkeit einer Nierentransplantation. Die Nephrologie ist zusammen mit der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie für das Transplantationszentrum zuständig. Wittmann will im Rahmen seines Vortrags auch besprechen, wie die Situation bei Organspenden aussieht und was gegebenenfalls zu tun wäre. Der Eintritt zum Vortrag kostet fünf Euro.

  • Andreas Alt

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