Mit einem digitalen Werkzeug für die Staatsanwaltschaft will Bremen bei der Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität und Geldwäsche ein Stück vorankommen. Die Bürgerschaft hat am Donnerstag dafür gestimmt, eine Testlizenz für die Wirtschaftsdatenbank „Orbis“ zu erwerben, mit der Ermittlungen gegen international agierende Kriminelle sehr viel schneller und zielgerichteter möglich sind. Die Software ist beim Bundeskriminalamt, dem Bundesnachrichtendienst, der Steuerfahndung des Bundeszentralamtes für Steuern sowie bei den Landesbehörden in Baden-Württemberg und Hessen bereits im Einsatz.
Für die rot-grün-rote Koalition bezeichnete Tim Sültenfuß (Linke) die Anschaffung von „Orbis“ als wichtiges Instrument im Kampf gegen Wirtschaftskriminalität. Solche Fälle gestalteten sich für die Justiz oft sehr komplex, die Zuordnung von Tatbeteiligungen einzelner Akteure sei schwierig. „Orbis“ könne dabei gute Dienste leisten. „Wir müssen die Strafverfolgungsbehörden besser ausstatten und modernisieren“, forderte Sültenfuß. Theresa Gröninger (CDU) sah das ähnlich. Sie machte allerdings darauf aufmerksam, dass ihre Fraktion die Anschaffung von „Orbis“ schon vor einiger Zeit beantragt habe. Die Koalition ziehe nun nach. Das System müsse in Bremen rasch zum Einsatz kommen.