Vor zehn Jahren erlebten wir die erste Welle an Legacyquels in Hollywood
– also Filme, die mit sehr viel Nostalgie im Gepäck an eine länger brachliegende Reihe anschließen und die Übergabe des Staffelstabs an eine neue Generation vorbereiten. Von Star Wars über Jurassic World bis hin zu Creed war alles dabei, auch Terminator.
Nach langer Pause meldete sich Arnold Schwarzeneggers zeitreisende Maschine aus dem Hollywood-Jenseits zurück. Terminator: Genisys wurde damals als Auftakt einer neuen Trilogie angepriesen. Schlussendlich scheiterte der Film jedoch und wurde vom nächsten Teil komplett ignoriert. Aber ist er wirklich so schlecht?
Ab sofort könnt ihr euch bei Netflix ein eigenes Bild davon machen.
Terminator: Genisys bei Netflix: Die bittere Geschichte der Sci-Fi-Neuauflage mit Arnold Schwarzenegger
Terminator: Genisys ist ein spannender Vertreter des Legacyquel-Trends. Einerseits setzt er durch die Rückkehr von Schwarzenegger als T-800 auf die Nähe zum Original und appelliert an Fans der ersten Stunde. Andererseits wurden namhaften Schlüsselrollen komplett neu besetzt, angefangen bei Protagonistin Sarah Connor.
Game of Thrones-Star Emilia Clarke übernahm den ikonischen Part, der Linda Hamilton einst zur unsterblichen Action-Heldin gemacht hat und in der späteren Terminator-Serie von der ebenfalls aus Game of Thrones bekannten Lena Headey gespielt wurde. Dazu gesellen sich Jason Clarke als John Connor und Jai Courtney als Kyle Reese.
Ein weiterer Neuzugang, der inzwischen auch über Game of Thrones-Wurzeln verfügt, war Matt Smith. Während er in dem Westeros-Ableger House of the Dragon eine Intrige nach der anderen plant, sollte er in Terminator: Genisys die Welt ins Chaos stürzen –
und zwar als Personifizierung des fiesen Computersystems Skynet.
So weit ist es allerdings nie gekommen. Terminator: Genisys fiel bei der Kritik durch, verärgerte Fans und konnte die finanziellen Erwartungen des Studios nicht erfüllen. Besonders bitter: Teil 2 und 3 der neuen Trilogie hatten damals sogar schon konkrete Kinostarts im Mai 2017 und im Juni 2018. Daraus ist aber nichts geworden.
Großes Sci-Fi-Desaster: Bei Terminator ist so viel schiefgelaufen, dass man es kaum glauben kann
Selten passiert es, dass ein Studio bei einem High-Profile-Projekt dermaßen spektakulär die Reißleine zieht. Nicht nur wurden die geplanten
Genisys-Fortsetzungen abgesagt, die direkt hintereinander gedreht werden sollten. Auch eine begleitende Spin-off-Serie verabschiedete sich ins Jenseits –
und das nächste Reboot erhielt grünes Licht.
Der 2019 erschienene Terminator: Dark Fate sollte alles richtig machen, was bei Genisys fünf Jahre zuvor schiefgelaufen ist, schnitt am Ende aber noch schlechter an den Kinokassen ab (441 Millionen US-Dollar vs. 261 Millionen US-Dollar) und beerdigte auch diese potenzielle Trilogie. Es ist übrigens schon die dritte ihrer Art.
Auch Terminator: Die Erlösung, der
Genisys-Vorgänger, wurde 2009 als Startschuss einer neuen Trilogie positioniert und konnte seine Ideen nie in Teil 2 und 3 ausbreiten. Dreimal wurde somit in den vergangenen zwei Dekaden versucht, die Terminator-Reihe im großen Stil zurückzubringen, aber jeder Versuch scheiterte komplett.
Aktuell steht die Terminator-Reihe ohne eindeutige Zukunftsperspektive da und hofft auf eine Rettung durch ihren Schöpfer. Niemand Geringeres als James Cameron, der die ersten beiden und bis heute besten Teile ins Kino gebracht hat, ließ zuletzt durchblicken, dass er an einem neuen Film rund um den Zeitreisenden arbeitet.
Abseits davon könnt ihr bei Netflix aktuell nicht nur Terminator: Genisys streamen, sondern auch einen der interessanteren Erneuerungsversuche des Sci-Fi-Franchise: Terminator Zero. Der Anime liefert einen Seiteneinstieg in die Geschichte und erzählt von einem Wissenschaftler aus Tokio, der im August 1997 auf einen Terminator trifft.
Terminator: Genisys streamt seit dem 7. November 2025 bei Netflix im Abo.