Vorschlag mit wenig RückhaltErdogan will Zweistaatenlösung in ZypernRecep-Tayyip-Erdogan-Tufan-Erhurman-joint-press-conference-in-Ankara-ANKARA-TURKIYE-NOVEMBER-13-Turkish-President-Recep-Tayyip-Erdogan-and-Turkish-Republic-of-Northern-Cyprus-TRNC-President-Tufan-Erhurman-hold-a-joint-press-conference-following-their-bilateral-meeting-at-the-Presidential-Complex-in-Ankara-Turkiye-on-November-13-2025-Dogukan-Keskinkilic-Anadolu-Ankara-Turkey-Editorial-use-only-Please-get-in-touch-for-any-other-usageDer zyprische Staatschef Tufan Erhurman (l.) mit seinem Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan. (Foto: IMAGO/Anadolu Agency)TeilenFolgen auf:whatsappwhatsapp

Seit Jahrzehnten findet sich keine Lösung für das geteilte Zypern. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht sich für eine Zweistaatenlösung aus. Der neue Präsident der Mittelmeerinsel und auch die Vereinten Nationen haben andere Vorstellungen.

Der seit über 50 Jahren ungelöste Zypern-Konflikt sollte nach dem Willen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan durch die Bildung zweier unabhängiger Staaten beendet werden. Dies sei der realistischste Weg, die politische Blockade auf der geteilten Mittelmeerinsel zu überwinden, sagte er in Ankara an der Seite des neu gewählten türkisch-zyprischen Präsidenten Tufan Erhurman. Dessen Wahlversprechen, eine föderale Lösung zu prüfen, steht damit im Widerspruch zu Erdogans Haltung. Eine solche föderale Lösung wird seit Langem von den Vereinten Nationen unterstützt.

Die Republik Zypern ist seit 1974 zweigeteilt. Damals putschte das Militär und wollte den Anschluss an Griechenland erzwingen. Die türkische Armee griff in die Kämpfe ein und besetzte den türkischsprachigen Norden der Insel. 1983 wurde dort die Türkische Republik Nordzypern ausgerufen, die aber nur von der Türkei anerkannt worden ist. Die Friedensgespräche zwischen beiden Insel-Teilen stecken seit 2017 in einer Sackgasse. Der griechische Teil Zyperns lehnt eine Zwei-Staaten-Lösung ab.

„Die griechisch-zyprische Seite sieht die Lösung für Zypern darin, die türkischen Zyprer auf den Status einer Minderheit zu reduzieren“, sagte Erdogan. Erhurman sagte bei seinem Antrittsbesuch in der Türkei, alle Parteien müssten aus den erfolglosen Methoden der Vergangenheit eine Lehre ziehen. „Das türkisch-zyprische Volk ist einer der beiden Gründungspartner der Insel, und dieser Status meines Volkes steht weder zur Debatte noch zur Verhandlung oder zum Feilschen offen.“ Dies schließe auch die Hoheitsrechte über die gesamte Insel und ihre Energieressourcen ein.

Quelle: ntv.de, rog/rts