Der britische Rundfunksender BBC hat sich bei
US-Präsident Donald Trump für den irreführenden Schnitt einer seiner
Reden entschuldigt. Zugleich teilte der Sender mit, für eine Verleumdungsklage des Präsidenten gebe es keine
Grundlage.
Der BBC-Vorsitzende Samir Shah schickte dem Sender zufolge einen
persönlichen Brief an den US-Präsidenten. Darin bat er um Verzeihung für die
Bearbeitung einer Rede, die Trump vor dem Sturm seiner Anhänger auf
das US-Kapitol im Januar 2021 gehalten hatte. In dem Schreiben teilte Shah mit, es
gebe keine Pläne, die Dokumentation erneut auszustrahlen.
Zuvor hatte ein Anwalt des US-Präsidenten der BBC in einem Brief mit rechtlichen Schritten gedroht. Er forderte eine Entschuldigung und sprach von einer möglichen Klage in Höhe von einer Milliarde Dollar.
Kulturministerin stellt sich hinter die BBC
Der BBC wird vorgeworfen, Aussagen von Trump für eine Dokumentation für die Sendung Panorama in irreführender Weise zusammengeschnitten zu haben. Dadurch entstand der Eindruck, Trump habe nach seiner Niederlage bei der US-Wahl 2020 gesagt, er sei um den Wahlsieg betrogen worden und seine Anhänger sollten „kämpfen wie der Teufel“. Herausgeschnitten wurde hingegen unter anderem ein
Teil, in dem Trump sagte, seine Anhänger sollten friedlich
demonstrieren.
Nach der Drohung des US-Präsidenten hatte Shah sich bereits in einem Schreiben an einen Ausschuss des britischen Parlaments erklärt. „Die BBC möchte sich für diese Fehleinschätzung entschuldigen“, hieß es darin. Generaldirektor Tim Davie und BBC-Nachrichtenchefin Deborah Turness verkündeten infolge der Kritik ihren Rücktritt.
Labour-Kulturministerin Lisa Nandy stellte sich unterdessen im Unterhaus hinter den öffentlich-rechtlichen Sender. Sie warnte die Opposition davor, die Krise der BBC politisch zu instrumentalisieren und auszunutzen.
Trump und die BBC
BBC und Donald Trump:
Vergleich oder Gerichtsprozess?
Z+ (abopflichtiger Inhalt);
BBC:
Wenn die BBC Trump verfälscht