500.000 Euro Finanzspritze
Dresden rettet seinen Zoo – unter einer Bedingung
14.11.2025 – 09:42 UhrLesedauer: 1 Min.
Ein Brillenlangur im Zoo Dresden (Archivbild): Der Stadtrat hat eine halbe Million Euro Zuschuss für den Zoo bewilligt. (Quelle: IMAGO/Steffen Proessdorf/imago)
Der Dresdner Zoo kämpft mit sinkenden Besucherzahlen und einem hohen Defizit. Doch der Stadtrat knüpft die finanzielle Unterstützung an eine Forderung.
Der Dresdner Stadtrat hat am Donnerstag einen Extra-Zuschuss von 500.000 Euro für den Zoo Dresden beschlossen. Die Zoo Dresden GmbH erwartet für 2025 ein Defizit von insgesamt 858.000 Euro, wie aus der Beschlussvorlage hervorgeht.
Die finanzielle Schieflage entsteht demnach hauptsächlich durch gesunkene Besucherzahlen. Im ersten Halbjahr 2025 verkaufte der Zoo nur 134.178 statt der geplanten 159.932 Tageskarten. Dadurch fehlen Einnahmen von rund 521.000 Euro. Die Eintrittserlöse werden voraussichtlich bei 5,25 statt 5,77 Millionen Euro liegen.
Zusätzlich belasten höhere Energiepreise und Instandhaltungskosten den Zoo. Baupreissteigerungen, Schlussrechnungen für die neue Orang-Utan-Anlage und Lizenzausgaben für die E-Rechnung führten zu weiteren Mehrausgaben von 157.000 Euro.
Die städtische Gesellschaft muss laut Beschluss mindestens 358.000 Euro des Defizits selbst einsparen. Die Geschäftsführung will Personal- und Sachkosten auf das notwendige Minimum begrenzen.
Der Aufsichtsrat der Zoo Dresden GmbH hatte bereits am 10. Juni einstimmig die Kapitaleinlage empfohlen, um die Zahlungsfähigkeit zu sichern. Die Stadt finanziert den Zuschuss durch Mehrerträge aus der Konzessionsabgabe.
Die Finanzplanung des Zoos zeigt, dass ohne Gegenmaßnahmen die jährlichen Verluste um etwa zehn Prozent (rund 200.000 Euro) steigen könnten. Bei weiterhin sinkenden Besucherzahlen droht in den Folgejahren ein zusätzlicher Mehrbedarf von mindestens 500.000 Euro jährlich.
Wegen der angespannten Haushaltslage fordert der Stadtrat vom Zoo ein Konzept zur Stabilisierung oder Einsparung städtischer Zuschüsse. Der tatsächliche Ausgleichsbedarf für 2025 wird nach dem Ende des Jahres ermittelt.
