Platzverweis gegen Irland

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Beim 0:2 Portugals in Irland sah Cristiano Ronaldo die Rote Karte und wird seinem Team im entscheidenden Qualifikationsspiel fehlen. Der Platzverweis könnte jedoch noch größere Folgen für den 40 Jahre alten Angreifer haben, denn eine Sperre für die ersten Partien der Weltmeisterschaft 2026 steht im Raum. Dafür muss jedoch erst das Duell gegen Armenien am Sonntag gewonnen werden.
In der 61. Minute wurde Ronaldo für einen Ellbogenschlag gegen Irlands Verteidiger Dara O’Shea vom Platz gestellt. Schiedsrichter Glenn Nyberg beließ es zunächst bei einer Verwarnung, doch nach Ansicht der Bilder entschied er auf Rot. Zu diesem Zeitpunkt lag Portugal bereits mit 0:2 durch einen Doppelpack von Troy Parrott hinten. Es war die erste Rote Karte in Ronaldos Nationalmannschaftskarriere, in der er 226-mal das Trikot Portugals trug und 143 Treffer erzielte.
Portugals Nationalcoach stellt sich hinter Cristiano Ronaldo
Nationaltrainer Roberto Martínez verteidigte seinen Kapitän. „Die Szene zeigt seinen Willen, das Spiel noch zu drehen. Ich finde, die Bilder wirken schlimmer, als es tatsächlich war, und man sollte nicht vergessen, dass es die erste Rote Karte seiner Karriere in der Nationalmannschaft ist“, sagte er nach der Partie. „Es war keine Gewalt dabei, er wollte sich nur freimachen. Er hatte Pech.“ Ein Sieg gegen Armenien am Sonntag würde dafür sorgen, dass Portugal das Ticket für die WM 2026 löst.
Sollte Portugal verlieren und Ungarn Irland im Parallelspiel besiegen, müsste der Europameister von 2016 im März in den Playoffs ran. Zwar müsste man um die Teilnahme bei der WM bangen, doch Ronaldo hätte noch länger Zeit eine Sperre abzusitzen. Über diese entscheidet der FIFA-Disziplinarkommission. Im Artikel 14 (i) des FIFA-Disziplinarreglements heißt es: „Spieler und Offizielle werden für Fehlverhalten wie unten angegeben gesperrt und können entsprechend mit einer Geldstrafe belegt werden: Mindestens drei Spiele oder eine angemessene Zeitsperre für Tätlichkeiten, einschließlich Ellbogenstöße, Schläge, Tritte, Beißen, Spucken oder Schlagen eines Gegners oder einer anderen Person.“ Qualifiziert sich Portugal direkt für die WM und Ronaldo wird zwei Partien gesperrt, verpasst er den Start in das Turnier, weil Testspielen nicht beim Abbau der Sperre helfen – sofern die FIFA vor dem Turnier nicht allen Gesperrten Amnestie gewähren sollte.