Start am 25. November: Neue Stände und Künstler beim Mittelalter- und Weihnachtsmarkt in Esslingen Vier Wochen lang spielt Esslingen wieder seine stärksten Trümpfe mit dem Mittelalter- und Weihnachtsmarkt aus. Los geht es am Dienstag, 25. November. Foto: Esslingen Stadtmarketing und Tourismus GmbH

Esslingen wird ab dem 25. November zum mittelalterlichen Wunderland. Der Markt lockt mit neuen Ständen und einem bunten Programm. Was erwartet die Besucher?

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Am 25. November öffnet wieder der Mittelalter– und Weihnachtsmarkt, der die Esslinger Innenstadt in ein vorweihnachtliches Wunderland verwandeln soll und sich seit Jahren zum Besuchermagnet Nummer eins in der ehemals Freien Reichsstadt entwickelt hat. Auch in diesem Jahr erwarten Michael Metzler und sein Team der Esslingen Markt und Event GmbH (EME) wieder rund eine Million Gäste.

Der Markt ist laut Metzler ein wichtiger Treffpunkt der Mittelalterszene, die vier Wochen lang Gaukler, Musikanten, Tänzerinnen und Tänzer, Komödianten und Akrobaten genauso in die Stadt entsendet wie Handwerker mit fast vergessenen Fähigkeiten. Dazu zählen Löffelschnitzer, Zinngießer, Schmied, Steinmetz und Glasbläser, die sich in Esslingen allesamt über die Schulter schauen lassen und wie die Künstler, aber anders als die Handels- und Gastrostände, die vom Verkauf leben, ein Honorar erhielten.

Neu dabei: Mode aus Naturfasern und eine Druckwerkstatt aus Esslingen

Erstmals will auch die professionelle Bettlerin Lilo Lümmeley, eine gelernte Schauspielerin, die Menschen mit ihren Geschichten von Armen, Außenseitern und Kranken unterhalten und berühren.

Auch drei neue Stände können auf dem Markt besucht werden. Handgefertigte Kleidung für Babies, Kinder und Erwachsene aus Kaschmir, Yak- und Schafwolle gehört genauso dazu wie selbstgegossene Kerzen und Dekorationsartikel aus Gießbeton sowie frische Gourmetchips mit Beilagen von der Chipsery.

Das Zwergenland steht bei Kindern und Familien hoch im Kurs

Und bei den Handwerkern gibt es mit der Gutenberg-Druckwerkstatt aus Esslingen, die in die Kunst des Buchdrucks einführen möchte, ebenfalls einen Neuzugang.

Auf die Kinder wartet wieder das Zwergenland mit dem kleinsten Riesenrad der Welt und dem Wikingerkarussell, mit Kerzenziehen sowie einer Menge Spielangebote wie Bogenschießen, Burgbelagerung, Sternewerfen und Drachenjagd mit Armbrustschießen. Auch das Märchenzelt auf dem Hafenmarkt wird wieder aufgeschlagen, wo neben nomadischer Erzählkunst auch Geschichten aus dem Orient zu hören sein werden.

Auch rund um den Postmichelbrunnen soll es wieder weihnachtlich werden. Foto: Archiv/Roberto Bulgrin

Wer jetzt noch eine spezielle Kinderführung für eine Schulklasse buchen möchte, müsse sich sputen, freie Termine gebe es nur noch nachmittags, sagte Cornelia Pfeiffer. Solche Führungen seien beliebt, da sie Einblicke ins Leben im Mittelalter böten und mit den alten Handwerksberufen vertraut machten.

Esslingen als perfekte Kulisse für Weihnachts- und Mittelaltermarkt

Das täglich wechselnde Kultur- und Unterhaltungsprogramm auf den drei Bühnen wartet wieder mit renommierten Künstlerinnen und Künstlern aus Europa auf. Stellvertretend seien genannt: der Gaukler Fleapit, der Spielmann Bijan, die Feuerkünstler Lidia und Mercurius sowie der jiddische Geschichtenerzähler Shlomo Goldstein.

„Wir inszenieren ein Thema im stimmigen Umfeld“ erklärte Metzler bei der Vorstellung des Marktprogramms, das auf Bewährtes setze, und er verwies auf die „perfekte Kulisse für den Mittelalter- und Weihnachtsmarkt“, die Esslingen dank seiner herausragenden mittelalterlichen Bausubstanz mit rund 800 historischen Baudenkmalen biete.

Sehnsucht nach analogen Erlebnissen in Zeiten des Onlineeinkaufs

Und das hat sich längst weit über die Grenzen der Stadt herumgesprochen wie ein großer Anteil internationaler Besucherinnen und Besucher aus den europäischen Nachbarländern wie der Schweiz, Frankreich und Österreich zeigt. Selbst die britische Tageszeitung Times hat den Esslinger Markt zum wiederholten Mal in die Liste der schönsten Weihnachtsmärkte in ganz Europa aufgenommen.

Die große Strahlkraft des Marktes bringt Metzlers Teamkollegin Cornelia Pfeiffer auch mit dem Bedürfnis der Menschen nach echten und bodenständigen Erlebnissen in Zeiten des immer stärker werdenden Onlineeinkaufs in Verbindung: „Die Menschen sehnen sich nach sinnlichen Erlebnissen. Hier können sie Kerzen selber ziehen und verschiedenes Handwerk live erleben, das berührt“, erklärte die Projektmanagerin Veranstaltungsmanagement.

„Wir wollen mit dem Markt Esslingen als Stadt zeigen und noch bekannter machen und gleichzeitig Kaufkraft nach Esslingen holen und binden“, erläuterte Metzler außerdem und verwies darauf, wie der Markt auf all den Plätzen, in den Gassen und Straßen den Menschen Gelegenheit biete, sich zu treffen und gemeinsame Erlebnisse zu haben. Das sei auch sehr wichtig für den Esslinger Einzelhandel und die hiesigen Gastronomiebetriebe.

Während sich der Mittelaltermarkt vor allem zwischen dem Neuen und dem Alten Rathaus sowie dem Hafenmarkt abspielt, können die Gäste auf dem Marktplatz die genauso zahlreichen Stände des Weihnachtsmarkts besuchen.

Tradition hat auch längst der Adventsmarkt, der immer samstags und sonntags an den vier Adventswochenenden in der Ritterstraße von Organisator Til Maehr präsentiert wird. Angekündigt sind 40 kunsthandwerkliche Ausstellerinnen und Aussteller, die samstags von 11 bis 21.30 Uhr sowie sonntags von 11 bis 20.30 Uhr ihre Waren anbieten.

Vielfältige Mitmachangebote

Termine
Der Esslinger Künstler Johan Bylund bietet am 5. Dezember erstmals Urban Sketching an, am 7. Dezember gibt es eine Einführung in das rituelle Räuchern, am 9. Dezember steht ein mittelalterlicher Fechtkurs mit Gero Bergmann im Programm, Raunächte und ihre Rituale folgen am 14. Dezember und am 18. Dezember findet wieder der große Fackelzug um 20.30 Uhr vom Rathausplatz auf die Burg statt.

Verkehr
Weil der Markt wochentags nicht so voll ist, empfehlen die Veranstaltenden einen Besuch unter der Woche und in jedem Fall die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder per Fahrrad.