In Bremen wurde am Donnerstagnachmittag ein Gast des Parkhotels von Spezialkräften der Polizei festgenommen – ein 20-jähriger Mann, dem Computerbetrug und Geldwäsche vorgeworfen werden. Der Zugriff der Polizei erfolgte auf die eher robuste Art: Bei dem vor dem Hotel stehenden Fahrzeug des Mannes wurde die Scheibe eingeschlagen, mehrere vermummte Zivilbeamte führten ihn anschließend ab und sicherten Spuren.

Bei den Polizisten handelte es sich um ein Einsatzkommando der Polizei aus Dortmund. Ihre Bremer Kollegen waren nur unterstützend dabei. Eigentlich habe man den per Haftbefehl gesuchten 20-Jährigen an seinem Wohnort in Bochum festnehmen wollen, heißt es hierzu auf Anfrage des WESER-KURIER bei der Staatsanwaltschaft in Dortmund. Dann habe man aber einen Hinweis erhalten, dass er sich im Bremer Parkhotel einquartiert hatte.

Razzia im Ruhrgebiet

Die Festnahme in Bremen erfolgte im Zusammenhang mit einer Razzia von Staatsanwaltschaft und Polizei Dortmund. Dabei wurden am Donnerstagnachmittag 13 Bürogebäude und Wohnungen im Ruhrgebiet durchsucht. Insgesamt konnten laut Staatsanwaltschaft vier Haftbefehle vollstreckt sowie weitere Personen vorläufig festgenommen werden. Bei den Durchsuchungen stellten die Einsatzkräfte zahlreiche Mobiltelefone und Laptops, Bargeld im niedrigen fünfstelligen Bereich sowie hochwertige Uhren sicher. Bei zwei Tätern beschlagnahmten Polizei und Staatsanwaltschaft aufgrund von Arrestbeschlüssen drei hochwertige Fahrzeuge – einen Audi, einen Mercedes und den Porsche, mit dem der 20-Jährige in Bremen unterwegs war.

Der Tätergruppierung werden banden- und gewerbsmäßiger Computerbetrug und Geldwäsche vorgeworfen. Sie sollen sich am Telefon unter anderem als falsche Bankmitarbeiter ausgegeben und auf diese Weise Geld erbeutet haben. Insgesamt gehen die ermittelnden Behörden derzeit von einem Schaden von über 750.000 Euro aus.

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