
Alessandro Vogt schiesst die Schweiz gegen Frankreich zwischenzeitlich in Führung.
Keystone
Die 5021 Zuschauer im Stade de la Tuilière bekommen beim U21-EM-Quali-Spiel zwischen der Schweiz und Frankreich Spektakel geboten. Die Schweizer holen nach bärenstarker Leistung ein 1:1 – und sind nach der Partie trotzdem nicht restlos zufrieden.
Es ist ein halbes Starensemble, das Frankreich in Lausanne auf den Platz schickt. Leny Yoro von Manchester United, 55 Millionen Euro Marktwert. Mathys Tel von Tottenham Hotspur, 35 Millionen Euro Marktwert. Ayyoub Bouaddi von Lille, 30 Millionen Euro Marktwert.
Insgesamt kommen die Franzosen laut «Transfermarkt.ch» auf einen Gesamtmarktwert von rund 320 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die Schweizer A-Nationalmannschaft hat einen Marktwert von rund 240 Millionen Euro – die U21 gar von «nur» rund 36 Millionen Euro.
Von einem Klassenunterschied ist am Freitagabend aber überhaupt nichts zu sehen. Die Schweiz spielt besser. Das Team von Sascha Stauch erspielt sich in der ersten Halbzeit zahlreiche Top-Chancen und geht durch St.Gallen-Stürmer Alessandro Vogt in der 38. Minute verdient in Führung.
Frankreich kommt erst spät in die Gänge
In diesem Stil geht es auch nach der Pause weiter. Die Schweizer wirbeln über die Seiten und haben das Mittelfeld fest im Griff. Und vorne kommt immer wieder Vogt zu hervorragenden Abschlussmöglichkeiten. Der FCSG-Torjäger hat Chancen für einen Hattrick, lässt diese teilweise aber fahrlässig liegen. «Ich bin schon etwas unglücklich, wenn ich ehrlich bin», sagt Vogt nach dem Spiel. «Wir wussten, dass wir besser sein können und unsere Chancen kriegen.»
Und die Franzosen? Enttäuschen eine Stunde lang auf ganzer Linie. Nach einem Dreifachwechsel kommt die hochgelobte Startruppe besser ins Spiel. Und in der 66. Minute sitzt dann gleich der erste Schuss aufs Tor von Silas Huber: Der eingewechselte Bournemouth-Stürmer Eli Junior Kroupi gleicht aus.
Das Tor gibt den Gästen Mut. Kurz darauf haben die Schweizer bei einem Pfostenschuss der Franzosen Glück. Später vergibt Innenverteidiger Jérémy Jacquet völlig freistehend aus nächster Nähe eine Mega-Chance und in der Schlussphase muss der lange beschäftigungslose Huber doch noch das eine oder andere Mal für die Nati retten. So geht die Punkteteilung am Ende in Ordnung.
Stauch: «Es ist schon etwas schade»
«Es war 65 Minuten lang toll. Danach wurde es auch eine Abwehrschlacht für uns. Es war sicher kein gestohlener Punkt», analysiert Trainer Sascha Stauch die Partie. «Es wäre bestimmt noch mehr drin gelegen. Wenn wir das 2:0 machen, weiss ich nicht, ob Frankreich noch einmal zurückkommen kann. Deshalb ist es schon etwas schade.»

Cheveyo Tsawa zeigt im Mittelfeld eine ganz starke Leistung.
Keystone
Die Freude und der Stolz über die reife Leistung überwiege aber, meint der Coach. Auch FCZ-Profi Cheveyo Tsawa sagt: «Wenn wir sehen, was für Spieler auf der anderen Seite stehen, können wir sehr stolz sein. Wir können viel aus diesem Spiel mitnehmen. Wenn wir jetzt am Dienstag den Sieg holen, ist es für uns eine gelungene Länderspielpause.»
Am Dienstag wartet auf Tsawa und Co. eine Pflichtaufgabe bei Schlusslicht Luxemburg. Nach dem 1:1 gegen Frankreich bleibt die Schweiz in der Qualifikation zur U21-EM weiter ungeschlagen und steht mit acht Punkten aus vier Spielen auf Rang 2. Das Ziel ist zumindest für Tsawa klar: «Wir wollen als Gruppensieger direkt an die EM!»
Telegramm
Schweiz U21 – Frankreich U21 1:1 (1:0)
Lausanne. – SR Barbara (MLT). – Tore: 38. Vogt 1:0. 66. Kroupi 1:1.
Schweiz: Huber; Athekame, Ogbus, Nyakossi, Britschgi; Meyer, Tsawa, Chipperfield (90. Zé), Streit (71. Keller); Vogt (83. Boteli), Giger (71. Meichtry).
Rangliste: 1. Färöer 5/9. 2. Schweiz 4/8. 3. Island 5/8. 4. Frankreich 3/7. 5. Estland 5/2. 6. Luxemburg 4/1.
Modus: Die neun Gruppensieger und der beste Gruppenzweite qualifizieren sich direkt für die EM-Endrunde 2027 in Albanien und Serbien. Die anderen Gruppenzweiten ermitteln in ausgelosten Direktduellen (Hin- und Rückspiele) die letzten vier EM-Plätze.
Das könnte dich auch interessieren
Nati-Coach Yakin hält sich vor dem Spiel gegen Schweden bedeckt