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Frankreich hat sich mit einem am Ende klaren 4:0-Sieg über die Ukraine vorzeitig für die WM 2026 qualifiziert. Ein zuletzt leicht in die Kritik gekommener FCB-Star überragte.

Paris – Nach einem hervorragenden Saisonstart gab es zuletzt einen Topspieler beim FC Bayern, der bei der Rekordjagd der Kompany-Truppe eine leichte Formkrise zu haben schien: Michael Olise. Nimmt man nun seine Leistung für Frankreich im WM-Qualifikationsspiel gegen die Ukraine zum Maßstab, dürfte diese auf grandiose Weise überstanden sein. Neben dem Doppeltorschützen Kylian Mbappé (Real Madrid) dominierte der 23-Jährige die Partie im Parc des Princes in Paris nur neun Tage nach dem überragenden FCB-Sieg gegen PSG an selber Stelle, beim dem er bei Weitem nicht so auffällig gewesen war.

Olise war an zwei der vier französischen Treffer, die alle nach der Pause fielen, direkt beteiligt. Zuerst holte er den Elfmeter heraus, den Mbappé per Panenka zum wichtigen 1:0 verwandelte. Anschließend erhöhte der Offensivspieler des FC Bayern selbst zum 2:0 und brach damit endgültig den Widerstand der sich zuvor tapfer wehrenden Ukrainer.

Olise und Upamecano im FCB-Trikot im CL-Spiel gegen Club Brügge.Olise und Upamecano im FCB-Trikot im CL-Spiel gegen Club Brügge. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Es waren nicht nur die Torbeteiligungen, die seinen Auftritt bemerkenswert machten. Er kreierte zusätzlich drei Großchancen, glänzte mit zahlreichen präzisen Steckpässen und hoher Spielintelligenz. Das Statistikportal Sofascore zeichnete seine Leistung mit der extrem seltenen Bestnote 10 aus – ein Wert, der nur vergeben wird, wenn ein Spieler in allen Bereichen quasi eine perfekte Performance zeigt.

Michael Olise überragt auf der Zehn – ein Muster für den FC Bayern?

Erwähnenswert ist auch die taktische Maßnahme von Frankreich-Coach Didier Deschamps. Während Olise beim FC Bayern in der Regel auf dem rechten Flügel agiert, rückte er gegen die Ukraine in der zweiten Hälfte auf die Zehn. Genau dort fand er Räume, Zeit und Zugriff. Deschamps Kommentar dazu: „Sobald er in einer zentralen Position war und mehr Platz hatte, konnte er sich noch besser entfalten“.

Der Trainer der Équipe Tricolore bemerkte zudem, dass die enorme Spielbelastung Olise zuletzt in seinen Leistungen zugesetzt habe: „Er war nicht immer in Bestform, aber er ist ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Offensivspiels.“

Auch an der Säbener Straße dürfte man die Leistungssteigerung mit Erleichterung zur Kenntnis genommen haben. Olise wirkte in den letzten Bayern-Spielen etwas unkonzentriert und überspielt, Durchschlagskraft und Effektivität fehlten. Die Formkrise könnte mit der Ukraine-Leistung überwunden sein und er sollte auch beim Rekordmeister wieder mit seiner Topqualität glänzen können.

Während Olise nach 89 Minuten unter dem donnernden Applaus der französischen Fußballfans den Rasen verließ, spielte sein FCB-Teamkollege Dayot Upamecano in der Innenverteidigung auf überzeugende Art durch.