Stellenabbau in München

Nokia streicht 300 Jobs und schließt Standort bis 2030

15.11.2025 – 18:10 UhrLesedauer: 1 Min.

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Das Nokia-Firmenlogo am Hauptsitz in Finnland (Symbolbild): Der Standort München soll bis 2030 geschlossen werden. (Quelle: Heikki Saukkomaa/dpa)

Der finnische Netzwerkausrüster Nokia baut in Deutschland 300 Stellen ab. Auch der Münchner Standorts mit über 500 Arbeitsplätzen soll geschlossen werden. Die IG Metall kritisiert das.

Der finnische Netzwerkausrüster Nokia hat am Freitag bestätigt, im kommenden Jahr 300 Stellen in Deutschland abzubauen und den Standort München bis 2030 zu schließen. Die Gewerkschaft IG Metall machte die Pläne publik und kündigte Widerstand gegen die Kürzungen an. Von der Schließung des Münchner Standorts sind über 500 weitere Arbeitsplätze betroffen.

Daniele Frijia, Geschäftsführer der IG Metall München und Mitglied des deutschen Nokia-Aufsichtsrats, kritisiert die Entscheidung: „Gerade in Zeiten geopolitischer Herausforderungen ist es ein fatales Signal, wenn ein Schlüsselunternehmen seine Präsenz in Deutschland zurückfährt.“ Nach Angaben der IG Metall beschäftigt Nokia derzeit 2.500 Mitarbeiter in Deutschland.

Ein Unternehmenssprecher erklärte, Nokia werde seine Investitionen auf wichtige nachhaltige Zentren in Deutschland und weltweit konzentrieren. Nürnberg, Ulm, Stuttgart, Bonn und Düsseldorf sollen als Standorte erhalten bleiben. Die 300 Stellen fallen im Rahmen eines 2023 angekündigten globalen Kosteneinsparungsprogramms weg.

Der Sprecher versicherte, Nokia unterstütze alle betroffenen Mitarbeiter während der Übergangsphase. Das Unternehmen begründete die „schwierige Entscheidung“ mit der Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit.

Nokia hatte 2023 angekündigt, weltweit bis zu 14.000 Stellen abzubauen. Die angestrebten Einsparungen betragen 800 Millionen bis 1,2 Milliarden Euro. Der Münchner Standort zählte vor 25 Jahren zu den weltweit führenden Zentren der Telefon- und Netzwerktechnologie.

Ursprünglich gehörte er zu Siemens, bevor der Münchner Konzern die Netzwerksparte 2007 in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Nokia einbrachte. Später stieg Siemens vollständig aus.