Das Achtelfinale ist ausgelost, der Termin für das DFB-Pokalfinale am 23. Mai 2026 in Berlin steht fest – doch eine wichtige Voraus­setzung ist noch immer nicht erfüllt: Es gibt keinen neuen Mietvertrag zwischen dem DFB und dem Land Berlin als Besitzer und Betreiber des Olympiastadions.

Der letzte Kontrakt ist nach dem Endspiel im Mai zwischen Stuttgart und Bielefeld (4:2) ausgelaufen, seitdem laufen schwierige Verhandlungen mit dem Berliner Senat über ­einen neuen Fünfjahresvertrag. Der Knackpunkt: Der DFB verlängert nur, wenn sich die Einlasssituation am Stadion durch bauliche Veränderungen deutlich verbessert und dadurch mehr Sicherheit für die Zuschauer garantiert ist.

BILD hat die Infos: HSV-Spieler wurde Bayern angeboten

Quelle: BILD14.11.2025

Der Hintergrund: Das Olympiastadion mit seinen 74 475 Plätzen verfügt nur über zwei Haupteingänge, das Olympiator im Osten und das deutlich kleinere Südtor. Zum Pokalendspiel strömen aber zwei große Fanlager in die Arena, jeweils 24 000 Anhänger der beiden Finalisten – 67 Prozent durch das Osttor, 33 Prozent durch das Südtor.

Folge: Im Mai stauten sich unzählige Arminia-Anhänger rund 90 Minuten vor den schlecht funktionierenden Einlasskontrollen an den Drehkreuzen am Südtor, ohne die Möglichkeit, zur Toilette gehen oder sich in der Hitze ein Getränk kaufen zu können. Der DFB sah wegen der gereizten Stimmung die Gefahr einer Massenpanik, die nur durch das besonnene Verhalten der Bielefelder vermieden wurde. Das soll sich nicht wiederholen.

Für die Zukunft fordert der DFB Lösungen vom Senat, die für einen reibungslosen Ablauf und mehr Sicherheit sorgen – gerade für den Fall, dass das Finale aufgrund der beiden Teilnehmer als Hochrisikospiel eingestuft wird und eine strikte Trennung der Fanlager nötig ist.

Doch für den Senat hatte die Erhöhung der Stadionmiete Priorität, bevor das Problem ­angegangen wurde. Offenbar

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In dem Glauben, dass das „deutsche Wembley“ auf jeden Fall weiter in Berlin bleiben wird, das seit 1985 das Pokalfinale austrägt. Beim DFB ­wurde derweil schon an einem Plan B als Dauer-Ersatz gearbeitet: die Münchner Arena.

Mittlerweile hat ein Umdenken im Senat stattgefunden – auch vor dem Hintergrund, dass ein Pokal-Wochenende der Stadt durch Tausende Fußball-Touristen laut eigener Evaluation rund 50 Mio. Euro einbringt. Eine Arbeitsgemeinschaft aus DFB, Landesregierung, Polizei und Architekten sucht nach einer Lösung. Nach SPORT BILD-Information aus dem Senat sieht diese so aus: eine Vergrößerung des Südtores und der davor liegenden Zuflussfläche, sodass eine Verteilung der Fans auf die beiden Tore im Verhältnis 50:50 erreicht wird. Davon würde auch Hertha BSC bei seinen Heimspielen profitieren.

Konkret bedeutet das: Das Südtor wird um 30 Drehkreuze erweitert. Für die Zuflussfläche muss nicht nur der davorliegende Parkplatz PO Süd weichen und ein Höhenunterschied ausgeglichen werden. Sondern auch ein Teil des Zauns und der Hecken. Die stehen aber wie das 89 Jahre alte und für die Nazi-Spiele 1936 gebaute Olympiastadion unter Denkmalschutz, da das gesamte Olympiagelände einschließlich seiner baulichen Umfassungen, Freiflächen und Vegetation als Gartendenkmal eingetragen ist. Bedeutet: Nicht nur die Berliner Baubehörde, auch die Denkmalbehörde muss grünes Licht geben. Wovon aber ausgegangen wird.

Der Verlängerung des Mietvertrages bis 2030 steht somit nichts mehr im Weg, sie soll in Kürze erfolgen. Die Kosten für die festinstallierten Umbauten übernimmt der Senat, zusätzliche mobile Einlass-Kontrollmaßnahmen, die nur beim Pokalfinale eingesetzt werden, zahlt der DFB.

Da die Zeit bis zum Endspiel im Mai 2026 voraussichtlich nicht ausreichen wird für die Erweiterung des Südtores, werden erweiterte mobile Maßnahmen zum Einsatz kommen. Dazu gehören Metalldetektoren (Open Gate), wie sie in der Münchner Arena eingesetzt werden und die das zeitaufwendigere Abtasten durch das Sicherheitspersonal ersetzen.