
Stand: 16.11.2025 09:46 Uhr
Bei einer Großrazzia hat die Polizei in der Nacht zu Sonntag mehrere Objekte im Steintorviertel in Hannover durchsucht. Die Beamten stellten Waffen sicher und sprachen Platzverweise aus.

Die Polizei leitete acht Verfahren im Zusammenhang mit illegalem Glücksspiel ein.
Nach Angaben der Polizei waren Hunderte Einsatzkräfte im Rotlichtmilieu in der Innenstadt unterwegs und kontrollierten Bars, Diskotheken und Laufhäuser. Sie stellten demnach die Identität von 150 Personen fest, durchsuchten 60 Personen sowie zwölf Autos und sicherten Schlagstöcke und Reizstoffsprühgeräte. Zudem erteilten sie fünf Platzverweise. Die Polizei leitete zwölf Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen die Waffenverbotszone sowie acht Verfahren im Zusammenhang mit illegalem Glücksspiel ein. Festnahmen gab es nicht.
Ermittlungen richten sich gegen Türsteher-Szene
Ein Schwerpunkt der Ermittlungen liegt nach Angaben der Polizei auf der Türsteher-Szene. Demnach arbeiteten viele von ihnen inoffiziell, würden bar bezahlt und gelten offiziell als arbeitslos – ein Vorgehen, das Kontrollen erschwert und Sozialabgaben umgeht. „Hier gibt es keinen Raum für Leute, die die Verfassung nicht akzeptieren und ihre eigenen Regeln schaffen wollen“, sagte Stefan Sengel, Polizeivizepräsident der Polizeidirektion Hannover, der in der Nacht ebenfalls vor Ort war. Immer wieder geraten Türsteher den Beamten zufolge selbst wegen Körperverletzungen in den Blick oder sollen Auslöser von Konflikten gewesen sein. Waffenfunde in ihrem Umfeld sind laut Polizei keine Ausnahme, obwohl das Steintor zur Waffenverbotszone gehört. „Türsteher sollen Sicherheit vermitteln, nicht Unsicherheit verbreiten. Wer stattdessen Aggression oder Drohkulissen nutzt, um seine kriminellen Interessen durchzusetzen, verliert jegliche Legitimation, in diesem Bereich tätig zu sein“, sagte Vizepräsident Sengel.
Steintorviertel gilt als Kriminalitätsschwerpunkt
Das Steintor gelte seit Jahren als einer der Kriminalitätsschwerpunkte in Hannover. Vor allem an Wochenenden sei das Viertel stark besucht. Trotz rückläufiger Gesamtzahlen bleibe der Bereich ein Hotspot – eingestuft als „verrufener Ort“ nach dem Niedersächsischen Polizei- und Ordnungsbehördengesetz, teilte die Polizei mit. Regelmäßig registriert die Polizei dort Delikte wie Körperverletzungen, Hausfriedensbruch oder Drogenvergehen.

Geplant ist, dass das ein Verbot 24 Stunden gilt. Zudem sollen künftig auch Pfeffersprays auf die Verbotsliste.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 16.11.2025 | 09:00 Uhr