Anfang des Jahres hat die Münchner Comic-Gemeinde ihre wichtigste Anlaufstelle verloren. Nach 36 Jahren gab die Comic Company in der Fraunhoferstraße auf. Nun steht fest: Diese Lücke wird wieder gefüllt. Von 15. Januar an wird es in der Stadt erneut einen Laden nur für Comics geben, dazu noch in allerbester Lage: im Rathaus auf dem Marienplatz neben der Touristeninformation.
Der Betreiber ist in der Szene kein Unbekannter: Michael Khambekar, 44, engagiert sich dort seit vielen Jahren. Ein Jahr arbeitete er für die Comic Company, er weiß also, was es bedeutet, in einem Laden zu stehen. Er half auch oft auf dem alle zwei Jahre stattfindenden Münchner Comicfestival mit, wenn es etwa darum ging, Signierstunden zu organisieren oder Bilder zu hängen. Im Juni erst organisierte er auf dem Festival den Stand der Initiative „Comic in Bayern“. „Ich habe über die Jahre die Verlage und die Akteure kennengelernt“, sagt Khambekar. Außerdem hat er BWL studiert, was er eigentlich nicht besonders spannend fand. Doch jetzt kommt ihm das alles zugute.
Der Laden im Rathaus wird von der Stadt gefördert, allerdings nur für ein Jahr. In dieser Zeit, so hofft Khambekar, will er eine neue, permanente Location finden. „Es kann nicht sein, dass die drittgrößte Stadt Deutschlands keinen Comic-Laden hat.“