Der modernste Flugzeugträger, den das US-Militär derzeit hat, ist in der Karibik angekommen. Die US-Marine teilte mit, die Flugzeugträgerkampfgruppe der USS Gerald R. Ford habe die Anegada-Passage in der Nähe der Britischen Jungferninseln durchquert. 

Der Flugzeugträger soll nach Angaben von Konteradmiral Paul Lanzilotta die große Flotte US-amerikanischer Kriegsschiffe in der Region verstärken. Die USA begründen die verstärkte Militärpräsenz in der Karibik offiziell mit dem Kampf gegen transnationale kriminelle Organisationen und Drogenhandel.

Zahlreiche Tote durch US-Angriffe

Bei US-Angriffen auf Boote sind seit September mindestens 80 Menschen getötet worden. Die meisten dieser Militärschläge entfielen auf die Karibik. Es wurden jedoch auch im östlichen Pazifik Schiffe attackiert. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth benannte die Operation am Donnerstag offiziell „Southern Spear“ (südlicher Speer). Die USA gaben an, die Boote seien zum Transport von Drogen eingesetzt worden, legten dafür jedoch keine Beweise vor.

Mittlerweile sind in der Karibik mehr als zehn Schiffe der Marine sowie rund 12.000 Seeleute und Marinesoldaten im Einsatz. US-Präsident Donald Trump hat angedeutet, dass die Streitkräfte ihre Angriffe auf Land ausweiten könnten, um den Drogenschmuggel auch dort zu unterbinden. 

Internationale Kritik gegen Vorgehen der USA

Das Vorgehen der USA in der Region stößt international auf Kritik, auch weil die US-Regierung keine rechtliche Grundlage für ihr Handeln nennt. Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot bezeichnete die Angriffe zuletzt als Verletzung des Völkerrechts. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sagte, ein solches Vorgehen sei nur zur Selbstverteidigung oder durch eine Resolution des UN-Sicherheitsrats zu rechtfertigen. 

US-Außenminister Marco Rubio wies
die Vorwürfe zurück. „Die Europäische Union bestimmt nicht, was
internationales Recht ist“, sagte er. „Sie bestimmt schon gar nicht, wie
die USA ihre nationale Sicherheit verteidigen.“ Die autoritäre venezolanische Regierung, Kolumbien und Brasilien werten das Zusammenziehen zusätzlicher Militäreinheiten in der Karibik als Drohgebärde. 

US-Militär in der Karibik

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