Seit Samstag befand sich das Flensburger Gebäude in der Hand von Aktivisten. Wie die Zuständigen reagieren.
Wegen eines Streits um Abtreibungen haben rund 50 Demonstranten am Samstag eine katholische Kirche in Flensburg besetzt. Die Polizei beendete die Aktion und holte 13 verbliebene Demonstranten aus der Kirche St. Marien Schmerzhafte Mutter. Das Erzbistum Hamburg verurteilte das Verhalten der Demonstranten.
Sie hatten sich zuvor laut Polizei zu einer angemeldeten Kundgebung auf dem Nordermarkt versammelt. Hintergrund ist die Zusammenlegung von Krankenhäusern, die zuvor von den katholischen Maltesern und der evangelischen Diakonissenanstalt getragen wurden. Kritisiert wird, dass das fusionierte Krankenhaus keine Abtreibungen mehr durchführt. Die Malteser lehnen gemäß der Überzeugung der katholischen Kirche Schwangerschaftsabbrüche ab, außer wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist.
Erzbistum Hamburg: Offen für Diskurs
Die Demonstranten hielten die Kirche etwa drei Stunden lang besetzt. Nach einem klärenden Gespräch mit dem Pfarrer verließ der Großteil das Gotteshaus. Die verbliebenen 13 Menschen wurden von Beamten hinausgeführt.
Das Erzbistum Hamburg kritisierte die Demonstranten: „Als katholische Kirche sind wir immer bereit, über unseren Ansatz zum bestmöglichen Schutz ungeborenen Lebens zu diskutieren“, erklärte ein Sprecher. „Aber wir lassen nicht zu, dass eine Kirche, ein heiliger Ort für Katholikinnen und Katholiken, missbraucht wird für politische Kundgebungen und Respektlosigkeiten.“