Wer kennt das nicht? Man möchte schnell ein Brot schmieren, doch die Butter kommt hart aus dem Kühlschrank und lässt sich kaum verteilen. Genau hier setzen Mischstreichfette an. Sie sollen ähnlich schmecken wie Butter, sind aber dank zugesetztem Rapsöl sofort streichfähig und passen durch ihr verändertes Fettsäureprofil besser in eine gesundheitsbewusste Ernährung.
Aber welches Produkt erfüllt diesen Anspruch am besten – und welches kommt geschmacklich am nächsten an klassische Butter heran? Die Stiftung Warentest hat 23 Mischstreichfette geprüft – von günstigen Discounter-Eigenmarken bis hin zu bekannten Markenprodukten.
Der große Vergleich: 23 Streichfette bei Stiftung Warentest
Für ihren Test haben die Experten der Stiftung Warentest insgesamt 23 Streichfette aus Butter und Rapsöl untersucht. Das Ergebnis fällt positiv aus: 14 Produkte erhalten die Gesamtnote „gut“, keines fällt durch. Für Verbraucher heißt das: Selbst ein spontaner Griff ins Kühlregal führt in den meisten Fällen zu einem soliden Produkt.
Besonders aufschlussreich ist jedoch die Kategorie „sensorisches Urteil“, also der Geschmackstest. Hier erreichen fünf Streichfette ein „sehr gut“, vier davon mit der Note 1,5. Nur ein Produkt sticht heraus und erhält die Traumnote 1,0: das ungesalzene Streichfett „Die Streichzarte“ von Weihenstephan. Mit der Gesamtnote „gut (1,8)“ ist es zugleich alleiniger Testsieger.
Sechs Jahre alter Test – gilt das Ergebnis heute noch?
Der Warentest stammt aus dem November 2019. Und sechs Jahre sind im Lebensmittelmarkt eine lange Zeit: Rezepturen ändern sich, Rohstoffe schwanken, Hersteller reagieren auf Trends. Daher stellt sich die Frage, ob die heutige Streichzarte noch dem Testsieger von damals entspricht.
Auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung teilte Weihenstephan mit, dass die Rezeptur im vergangenen Jahr angepasst wurde. Das Produkt enthalte weiterhin 70 Prozent Butter, was laut Unternehmen den höchsten Butteranteil im Markt darstellt. Das Rapsöl werde so dosiert, dass die Streichfähigkeit gegeben sei, gleichzeitig solle der Geschmack „vollmundig nach unserer besten Butter“ bleiben, so eine Unternehmenssprecherin. Verpackung und Herkunft seien unverändert. Die Preisspanne liegt wegen schwankender Marktbedingungen derzeit zwischen 2,99 und 3,29 Euro für 250 Gramm.
Auch für die damalige Bestnote im Geschmack benennt das Unternehmen Gründe. Nach Darstellung von Weihenstephan beruht das frühere Ergebnis auf der Kombination aus einem hohen Butteranteil, hochwertigem Rapsöl und eigener Buttermilch aus dem Butterungsprozess. Diese Mischung soll die Streichfähigkeit verbessern, ohne den typisch sahnigen Buttergeschmack zu beeinträchtigen. Ob die aktuelle Rezeptur weiterhin an das frühere Spitzenergebnis heranreicht, kann jedoch nur ein neuer Test zeigen.
So hat Stiftung Warentest Mischstreichfette geprüft
Für den Vergleich hat Stiftung Warentest die 23 Mischstreichfette aus Butter und Rapsöl im April und Mai 2019 gekauft, der in diesem Artikel angegebene Preis des Testsiegers wurde im November beim Hersteller erfragt. Die Streichfette in mehreren Testkategorien bewertet:
Zusätzlich bestimmte die Stiftung Warentest weitere Laborwerte wie pH-Wert, Brennwert oder den Milchfettanteil. Wenn ein Produkt Zusatzstoffe enthielt, wurden diese ebenfalls überprüft. Größere Mängel konnten die Gesamtnote deutlich verschlechtern.