Berlin – Als Moderatorin, Schauspielerin und Comedy-Star ist Enissa Amani (43) bekannt, bei der RTL-Show Let’s Dance landete die Deutsch-Iranerin auf Platz vier. Doch am Samstag suchte sich Amani eine andere Bühne, redete auf einer Anti-Israel-Demo am Potsdamer Platz in Berlin – und verglich den Freiheitskampf des Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela (†2013) aus Südafrika mit den mörderischen Terrorangriffen der Hamas.
Etwa 150 Personen waren gekommen, zu „Hamas, Hamas“-Rufen legte Amani los: „Für alle, die jetzt sagen: Die Hamas gerade dort, die Hamas gerade da … Nelson Mandela hat immer gesagt: Widerstand muss bewaffnet sein … Der Mensch war 29 Jahre im Gefängnis und er wurde gefragt: Wenn Ihre Partei die Waffen abgibt, lassen wir Sie raus aus dem Gefängnis. Und Nelson Mandela hat dazu immer gesagt: Warum soll ich meine Waffen abgeben, wenn ihr noch Waffen habt? Wenn wir unsere Waffen abgeben, werden wir niemals befreit. Ich verehre Nelson Mandela.“
Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela (damals 89) mit der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (damals 53) 2007 in Johannesburg, Südafrika
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Zur Erinnerung: Nelson Mandela kämpfte gegen das rassistische Apartheid-Regime in Südafrika, saß tatsächlich rund 27 Jahre im Gefängnis, versöhnte nach seiner Freilassung Schwarze und Weiße, wurde Präsident eines demokratischen Südafrika. Die Hamas dagegen will Israel vernichten, metzelt mehr als 1200 Menschen beim Überfall am 7. Oktober 2023 nieder, errichtete im Gazastreifen eine islamistische Terror-Diktatur.
PR-Protest im Selfie-Modus: Hier posiert Komikerin Enissa Amani im September mit Palästina-Flagge auf einem Schiff Richtung Gaza
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Amani war bereits im September an Bord eines der 42 Schiffe der Global Sumud Flotilla, die Richtung Gaza schipperte. Der inszenierte PR-Trip mit Greta Thunberg (22) und vielen Hamas- und Hisbollah-Unterstützern wurde von der israelischen Marine vor der Küste des Gaza-Streifens gestoppt. Enissa Amani hatte den sogenannten Hilfskonvoi aus gesundheitlichen Gründen am 25. September verlassen und war von Bord gegangen.
Terroristen der al-Qassam-Brigaden im Gaza. Am 7. Oktober 2023 überfielen Hamas-Schergen Israel und ermordeten mehr als 1200 Zivilisten.
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Nachdem sie auch Akte von Terrorismus mit dem Widerstand der Ukraine gegen Russland verglichen hatte, distanzierte sich Amani noch von Aufrufen zur Gewalt: „Selbst wenn Du der unterdrückteste Mensch dieser Erde bist, bringst Du nicht einen anderen um, um aus dieser Unterdrückung herauszukommen. Auch wenn man Unterdrückter ist, darf man den Unterdrücker nicht töten.“
Mehr zum ThemaPolizei nimmt zwei Israel-Hasser fest
Auf der Demo in Berlin wurden von einigen Israel-Hassern unter Jubel mehrfach die al-Qassam-Brigaden gefeiert. Der militärische Arm der Hamas wird von der EU und Deutschland als Terrororganisation eingestuft. Die Polizei hielt sich zunächst zurück, wartete in einiger Entfernung von der Demo ab. Sprecher Martin Halweg zu BILD: „Wenn es die Lage nicht erfordert, brauchen wir auch nicht einzuschreiten. Wir haben bei zwei Personen eine kurzfristige Festnahme durchgeführt, weil sie die verbotene Parole ‚From The River To The Sea‘ gerufen haben. Sie wurden kurze Zeit später entlassen.“