Seit 2023 ist die Karlsruher Einkaufsmeile in der Kaiserstraße eine Baustelle. Die Umgestaltung ist Teil von Karlsruhes bislang größtem Verkehrsprojekt – der Kombilösung. Vor Untertunnelung der Kaiserstraße fuhren die Bahnen des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) oberirdisch durch die Innenstadt.
Kaiserstraße Karlsruhe: Bauarbeiten dauern bis 2029 an
Nachdem im Herbst 2025 die wesentlichen Arbeiten im ersten Bauabschnitt zwischen Ritterstraße und Marktplatz abgeschlossen wurden, laufen nun parallel die Bauarbeiten in den Bereichen Ost und West. Voraussichtlich bis Anfang 2029 soll die gesamte Neugestaltung der Kaiserstraße abgeschlossen sein.

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Einzelhändler sind weiterhin da.
Foto: Gerrit Lieb
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Einzelhändler sind weiterhin da.
Foto: Gerrit Lieb
Doch prägen Baustellen und Leerstände schon seit geraumer Zeit das Bild der Kaiserstraße. Das bekommen auch die Einzelhändler deutlich zu spüren.

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Quo vadis, Kaiserstraße? Die Karlsruher Einkaufsmeile im Wandel.
Foto: Gerrit Lieb
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Quo vadis, Kaiserstraße? Die Karlsruher Einkaufsmeile im Wandel.
Foto: Gerrit Lieb
Die fehlende Laufkundschaft macht vielen von ihnen zu schaffen. Wie steht es um den lokalen Einzelhandel zwischen den Baustellen? Ist von der erhofften einladenden Atmosphäre, die die Neugestaltung schaffen soll, bereits etwas zu spüren – oder halten die Bauarbeiten die Kundschaft weiterhin fern? ka-news hat nachgefragt.
Modegeschäft Unikat Store
Für die Brüder Michael und Andreas Preißler, die das Modegeschäft UNiKAT Store am Marktplatz betreibt, seien die Schäden aus der ersten Bauphase bis heute spürbar. „Es hat uns alle hart getroffen“, sagen sie. Besonders das Weihnachtsgeschäft 2024 – die umsatzstärkste Zeit des Jahres im Einzelhandel – habe stark unter den Bauarbeiten gelitten.
Auf Instagram gaben die Brüder am Sonntag, 16. November, bekannt: Der UNiKAT Store werde schließen.

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Die Unikat-Inhaber Michael und Andreas Preißler am Freitag, 14. November 2025.
Foto: Thomas Riedel
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Die Unikat-Inhaber Michael und Andreas Preißler am Freitag, 14. November 2025.
Foto: Thomas Riedel
Obwohl die Baumaßnahmen im Marktplatzquartier inzwischen abgeschlossen sind, habe die Laufkundschaft nicht zugenommen. „Es hat sich seither eher verschlechtert“, sagt Andreas Preißler. „Ich habe das Gefühl, viele wissen gar nicht, dass die Baustelle am Marktplatz längst verschwunden ist.“

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Das Unikat in der Karlsruher Innenstadt am 14. November 2025.
Foto: Thomas Riedel
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Das Unikat in der Karlsruher Innenstadt am 14. November 2025.
Foto: Thomas Riedel
Auch die „abnehmende Vielfalt“ in der Innenstadt führen die Inhaber auf den Leerstand vieler Geschäfte in der Kaiserstraße sowie auf den Wegzug großer Unternehmen wie Peek & Cloppenburg zurück: „Die großen und die kleinen Geschäfte befruchten sich gegenseitig, da sie die Menschen zum Bummeln einladen.“ Für die Brüder ist klar: „Die Innenstadt ist ein Motor, der wieder stärker in den Fokus der Stadt rücken muss.“
Bassmann Optik
Zu einer ganz anderen Einschätzung hingegen gelangt Birgit Deck, Inhaberin von Bassmann Optik, nur wenige Meter entfernt. Seit 18 Jahren beobachtet sie die verschiedenen Baumaßnahmen auf der Kaiserstraße.

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Birgit Deck, Inhaberin von Bassmann Optik.
Foto: Lennah Dimmler
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Birgit Deck, Inhaberin von Bassmann Optik.
Foto: Lennah Dimmler
Ihre Laufkundschaft habe sich inzwischen eher wieder erholt – und steige sogar leicht an. Von Anfang an habe sie großen Wert darauf gelegt, mit ihrer Kundschaft vor und während den Bauarbeiten im Gespräch zu bleiben. Außerdem stand sie im regelmäßigen Austausch mit den Karlsruher Baubehörden.

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Bassmann Optik in der Karlsruher Innenstadt.
Foto: Lennah Dimmler
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Bassmann Optik in der Karlsruher Innenstadt.
Foto: Lennah Dimmler
„Kommunikation ist unheimlich wichtig“, betont die Geschäftsführerin: „Dann weiß man, was kommen wird.“ Sogar der provisorische Eingang während der Bauarbeiten sei ihrem Geschäft eher zugutegekommen. „Für meine Kunden war es wie ein roter Teppich“, sagt sie schmunzelnd.
Die Auswirkungen der Bauarbeiten lassen sich also nicht für alle Branchen im Einzelhandel gleich bewerten. „Brillenkunden sind auch viel treuer“, stellt sie abschließend fest.
rennwerk Karlsruhe
Zu einem überaus positiven Vorher-nachher-Bild kommt Petar Punjek, Filialleiter vom Laufsportgeschäft rennwerk. Seine Filiale profitiert sichtbar von den abgeschlossenen Bauarbeiten am Marktplatz und der bisherigen Neugestaltung der Kaiserstraße. „Für unser Geschäft ist es deutlich besser geworden – auch wenn wir während der Bauphase viel zu kämpfen hatten“, sagt Punjek.

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Petar Punjek, Filialleiter von rennwerk Karlsruhe.
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Petar Punjek, Filialleiter von rennwerk Karlsruhe.
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In den vergangenen Jahren war sein Laden an der Kaiserstraße (Ecke Zirkel) von einer regelrechten Containerlandschaft umgeben. Diese Container, die im Zuge der Bauarbeiten dort platziert wurden, machten die Seitengasse laut Punjek sehr unattraktiv.
Doch mit dem Abschluss der Arbeiten im ersten Bauabschnitt habe sich das Bild grundlegend verändert. Der Inhaber fasst zusammen: „Sauberkeit, Sicherheit und Sichtbarkeit – das sind für uns die drei großen S.“ Der Standort sei heute heller, offener und deutlich einladender.
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