Am Samstag ist im Theaterhaus in Stuttgart der Deutsche Theaterpreis „Der Faust“ 2025 vergeben worden. Dabei sind insgesamt zwölf Personen, Ensembles bzw. Produktionen aus ganz Deutschland ausgezeichnet worden – darunter drei Nominierte aus Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Regiepreis Musiktheater für „Sleepless“ in Chemnitz

Der 1991 geborene Dennis Krauß erhielt den „Faust“ in der Kategorie Musiktheater-Regie für seine Inszenierung der Oper „Sleepless“ in Chemnitz. Die Jury begründete die Auszeichnung damit, dass der Regisseur und Bühnenbildner mit Hilfe seiner „quasi requisitenfreien Raumlandschaften“ eine „direkte vertikale Einsicht in die Tiefen der Partitur“ gewähre.

Eine kluge mutige Arbeit, die publikumswirksam ihren eigenen Weg sucht und selten in der Interpretation von zeitgenössischen Opern zu erleben ist.

Aus der Jurybegründung für Dennis Krauß

Das Publikum werde in einer „ästhetisch reduzierten Art direkt mit dem Werk konfrontiert“, welches so seine „suggestive Kraft frei entfalten“ könne. Seine Inszenierung sei „eine kluge mutige Arbeit, die publikumswirksam ihren eigenen Weg sucht und selten in der Interpretation von zeitgenössischen Opern zu erleben“ sei, so die Jury.

Faust-Theaterpreis für Tanzperformance im Klassenzimmer

Sofiia Stasiv vom Theater der Jungen Welt in Leipzig wurde als Darstellerin im Theater für junges Publikum ausgezeichnet. Sie erhielt den Preis für ihre Performance als Sofiia in dem Stück „Mobb“, in dem es um Mobbing geht. Aus Recherchen an Leipziger Schulen entwickelt, stellt es unter anderem die Frage, wie sich Mobbing in die alltäglichen Bewegungen einschreibt.

Laut der Jury sei das Stück, ein Tanzsolo fürs Klassenzimmer, eine „große künstlerische Herausforderung“, die Stasiv „auf allen Ebenen bravourös“ meistere. Sie kommuniziere mit Blicken und Gesten und ziehe in jedem Moment die Konzentration auf sich. Sie dringe in den Raum ein, „wirbelt diesen auf, unterwandert die vermeintlichen nicht zu hinterfragenden Regeln und macht Platz für etwas Neues“, so die Jury. Ihr Spiel sei sowohl von großer Kraft als auch von einer großen Fragilität und sehr berührend. Es „hinterlässt eine Spur in den Köpfen des Publikums“.

Ihr Spiel ist sowohl von großer Kraft als auch von einer großen Fragilität und sehr berührend.

Aus der Jurybegründung für Sofiia Stasiv

Erste Musiktheater-Festivalausgabe in Magdeburg ausgezeichnet

Sachsen-Anhalts Tage für neues Musiktheater, „eXoplanet #1„, wurden beim „Faust“-Theaterpreis 2025 mit dem Perspektivpreis der Länder ausgezeichnet. Das Festival erhielt die begehrte Auszeichnung gleich für seine erste Ausgabe. Diese fand im Mai 2025 unter dem Motto „Hysterie in der Peripherie“ statt – kuratiert und organisiert durch das Theater Magdeburg.

Laut der Jury erkunde das Festival mit „eXoplanet #1“ ungewöhnliche Orte und Räume für theatrales Erzählen außerhalb etablierter Spielstätten – von historischen Industrie- und Kulturorten über Parkanlagen bis hin zu Biergärten.