Stuttgart – Er hatte vier Bier und zwei Flaschen Wein getrunken. Da ließ er seiner Wut freien Lauf. Eifersüchtiger sticht neuem Freund seiner Ex in den Hals!
Wegen versuchten Mordes muss sich Maciej S. (33) vor dem Landgericht Stuttgart verantworten. Der Pole hebelte am 5. Mai 2024 die Balkontür seiner Ex-Freundin (34) in Ludwigsburg auf, drang in ihr Schlafzimmer ein. Was er dort sah, ließ ihm die Sicherung durchbrennen.
Direkt neben seiner Ex-Partnerin lag sein Kumpel Ionut S. (32) und schlief, bekleidet nur mit einer Unterhose.
Richterin Dr. Amelie Rauser (36, Mitte) hat nur drei Verhandlungstage angesetzt
Foto: Hagen Stegmüller
Staatsanwalt Sven Reiss (36): „Aus Eifersucht und Wut stach der Angeklagte dem schlafenden Geschädigten ein Messer mit neun Zentimeter Klingenlänge in den Hals. Erst jetzt wachte der Angegriffene auf und versuchte, sich mit Armen und Beinen gegen weitere Stiche zu wehren.“ Ionut S. verlor viel Blut, schaffte es aber, den Ex-Freund seiner Partnerin zu entwaffnen.
Maciej S. floh nach Polen, wurde dort drei Monate später gefasst und nach Deutschland ausgeliefert. Im Prozess gab er den Angriff zu, schränkte aber ein: „Ich wollte ihn nicht töten. Er war stärker als ich, deshalb musste ich mich mit dem Messer wehren.“
Angeklagter: „Viele Männer stehen auf sie“
Vor Gericht räumte der ungelernte Dachdecker ein, dass er während der Beziehung mit seiner Freundin Evelina oft eifersüchtig gewesen sei: „Sie ist attraktiv, viele Männer stehen auf sie.“ Im Übrigen sei er von der Kellnerin gar nicht getrennt gewesen. „Ich bin nur kurzfristig ausgezogen, weil wir uns gestritten hatten.“
Seine Ex-Freundin sieht das anders. Zu BILD sagt sie: „Wir waren fünf Jahre zusammen, aber dann habe ich mich in Ionut verliebt. Es war definitiv Schluss, aber das hat Maciej nicht verkraftet.“
Lesen Sie auchOpfer halten die Tür zu
Evelina: „Wir konnten Maciej aus dem Schlafzimmer hinausdrängen und die Tür zuhalten. Er wollte noch ein Küchenmesser holen und wieder zustechen. Gott sei Dank bekam er die Tür nicht auf.“ Als der Eindringling hörte, dass Evelina die Polizei rief, flüchtete er. Kurz darauf brachten Sanitäter den schwerverletzten Ionut ins Krankenhaus.
Da die Verletzungen nicht lebensbedrohlich waren, könnte der Angeklagte mit rund fünf Jahren Haft davonkommen. Urteil am 8. Mai.