Berlin – Am Sonnabend schossen unbekannte Täter aus einem Auto heraus auf ein Wohnhaus im Reinickendorfer Ortsteil Tegel-Süd. Galt der Anschlag einem ehemaligen Hertha-Spieler? Wie BILD erfuhr, gehört der helle Klinkerbau dem Fußball-Profi Muhammed Kiprit!

Um 21.30 Uhr peitschten Schüsse durch die von Einfamilienhäusern gesäumte Wohnstraße. Die aus einer scharfen Waffe abgefeuerten Kugeln waren auf das Haus des 26-jährigen Ex-Herthaners gerichtet, der derzeit beim türkischen Zweitliga-Club Manisa unter Vertrag ist.

Muhammed Kiprit (26) spielte bis 2020 als Stürmer bei Hertha BSC, jetzt steht er beim türkischen Zweitligisten Manisa unter Vertrag

Muhammed Kiprit (26) stürmte bis 2020 bei Hertha BSC, erzielte in 43 Regionalligaspielen 25 Tore für die Berliner. Jetzt steht er beim türkischen Zweitligisten Manisa unter Vertrag

Foto: picture alliance / Andreas Gora

Nach dem Anschlag waren sichtlich nervöse und bewaffnete Polizisten zu dem Haus ausgerückt. Zwar waren die Täter längst mit rauchenden Reifen davongerast. Trotzdem suchten Fahnder mit gezogenen Waffen die Umgebung ab – zu oft wurde in den letzten Tagen in Berlin scharf geschossen. Das Berliner Landeskriminalamt ermittelt inzwischen, weitere Informationen zu dem Fall werden derzeit nicht bekannt gegeben.

Waren die Schüsse eine Warnung?

Fakt ist: Die Fassade und Fenster des großen Hauses scheinen unbeschädigt. Niemand wurde bei dem Angriff verletzt. Der ehemalige U23-Stürmer selbst wohnt derzeit nicht in Berlin. Er ist Eigentümer des Hauses, in dem noch eine zweite Familie gemeldet ist. Sein Name steht auch am Klingelschild.

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Unklar ist, ob die Immobilie zurzeit untervermietet ist. Die Bewohner öffneten auf mehrmaliges Klingeln hin nicht. Auch Muhammed Kiprit war für Anfragen nicht zu erreichen, sein Mobiltelefon ist abgeschaltet.

Nicht die ersten Schüsse auf Wohnhaus

Es ist das dritte Mal innerhalb kurzer Zeit, dass in Berlin auf ein Wohnhaus geschossen wird. Eine Woche vorher, ebenfalls Samstagnacht, hatten im Spandauer Stadtteil Falkenhagener Feld Unbekannte mit scharfer Munition auf ein Einfamilienhaus und ein Auto auf dem Grundstück gefeuert. Die Kugeln hatten Fenster und Jalousien getroffen.

Auch am 6. November war in Berlin-Spandau scharf geschossen worden. In einem Mehrfamilienhaus im Kemmannweg hatten zwei bewaffnete Männer durch eine Wohnungstür gefeuert, Projektile waren in Fußboden und Decke im Flur eingeschlagen. Unklar ist, ob die Taten miteinander in Verbindung stehen.