Die Anzahl der Kinder in Deutschland, die in Armut aufwachsen und/oder von Armut gefährdet sind, ist angestiegen. Außerdem: Auf dem Richard-Wagner-Platz in Leipzig fand am Abend eine Kundgebung gegen die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) statt und in der Leipziger Thomaskirche wurden zwei neu entdeckte Werke Johann Sebastian Bachs aufgeführt. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 17. November 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Anti-GEAS-Demonstration

Am frühen Montagabend, um 17 Uhr, versammelten sich etwa 100 Personen auf dem Richard-Wagner-Platz zur Protestaktion gegen die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS). Aufgerufen dazu hatte die Seebrücke Leipzig.

In Deutschland werde die Reform von 2024 sogar noch übertroffen, hieß es im Aufruf. „Noch mehr Einschränkungen der Freiheit, Leistungskürzungen und schnelle Abschiebungen sind nur einige Beispiele für die rassistische Agenda der deutschen Regierung.“

Zwar habe die Aussage des Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU) zum Stadtbild in den letzten Wochen für viel Empörung gesorgt, jedoch sei es wichtig, dass ebendiese Empörung kein Einzelfall bleibe. „Denn solcher Rassismus ist kein Einzelfall! Er ist ständig im politischen Diskurs und in politischen Entscheidungen sichtbar.“

Menschenansammlung
Kinderarmut in Deutschland steigt an

Jedes siebte Kind in Deutschland ist armutsgefährdet. Das gab das Statistische Bundesamt am heutigen Montag bekannt. Das entspricht etwa 2,2 Millionen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Im Gegensatz zum Vorjahr ist der Anteil damit von 14 Prozent auf 15,2 Prozent angestiegen.

Aus der Erhebung wurde auch deutlich, dass zwei Faktoren im besonderen Maße zur Armutsgefährdung von Kindern und Jugendlichen beitragen: So seien diejenigen mehr betroffen, deren Eltern zum einen niedrigen Bildungsabschluss oder eine Migrationsgeschichte aufweisen. Laut Statistik sind Unter 18-Jährige, die selbst oder deren Eltern beide nach Deutschland eingewandert sind, etwa vier Mal so häufig armutsgefährdet wie Gleichaltrige ohne Einwanderungsgeschichte.

Wenn die Eltern über einen niedrigeren Bildungsabschluss verfügten, lag die Armutsgefährdungsquote bei 41,8 Prozent – im Gegensatz zu Heranwachsenden mit Eltern mit höherem Bildungsabschluss. Bei letzter Gruppe lag die Armutsgefährdungsquote bei 7,2 Prozent.

Zwei neue Orgelwerke Bachs

Mit einem gestreamten Festakt aus der Thomaskirche unter Anwesenheit von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) und dem Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) feierte die Stadt Leipzig gemeinsam mit der weltweiten Bach-Gemeinde am heutigen Montagnachmittag die Wiederaufführung zweier Werke von Johann Sebastian Bach. Diese Orgelwerke waren vom Direktor des Bach-Archivs Leipzig, Peter Wollny, als Stücke Bachs identifiziert worden.

„Lange habe ich nach dem fehlenden Puzzlestück für die Zuordnung der Kompositionen gesucht – jetzt offenbart sich das ganze Bild. Wir können definitiv sagen, dass die Abschriften um 1705 von dem Bach-Schüler Salomon Günther John angefertigt worden sind“, so Wollny.

Olympia, und gedämpfte Zukunftsaussichten

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Olympia 2036 in Leipzig: Was der BUND Leipzig alles an der Olympiabewerbung kritisiert

Fahrplanwechsel bei den LVB am 24. November: Die 14 fährt endlich bis St. Georg und die 79E zum Paunsdorf Center

Bürgerumfrage 2024: Gedämpfte Zukunftssicht und eine Stadt in der Flaute

In einem neuen Land: Ein „Zeit“-Redakteur bereist die zerrissene Republik Deutschland

Nachhaltigkeit statt Repression: Grüne machen Vorschlag für den Umgang mit Verschenkekisten

Schüsse auf Zwölfjährige, eine neue Brücke und Sandmännchens Freunde

Was heute außerdem wichtig war: Bei einem Einsatz ist ein zwölfjähriges Mädchen durch einen oder mehrere Schüsse aus einer Polizeiwaffe lebensgefährlich verletzt worden. Laut Einsatzkräften war sie mit zwei Messern auf die Polizist*innen zugegangen. Das Mädchen, das in einer Wohngruppe lebt, soll von dieser am Sonntag verschwunden und als vermisst gemeldet gewesen sein.

Die Agra-Brücke bei Markkleeberg muss neugebaut werden, daran führt kein Weg vorbei. Das verkündete die Sächsische Verkehrsministerin Regina Kraushaar (CDU) am Montag bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in Dresden. Kürzlich durchgeführte Sonderprüfungen hatten zu diesem Ergebnis geführt. „Die Brücke ist die wichtigste Nord-Süd-Achse im Leipziger Raum und wirkt natürlich auch weit in den Südraum und den Landkreis. Doch die Uhr dieser Brücke läuft dramatisch schneller herunter, als wir alle gedacht haben. Die ursprünglich noch angenommene Lebensdauer von zehn Jahren ist nicht mehr ansatzweise haltbar“, so Kraushaar.

Unser Redakteur Ralf Julke hat hier ausführlicher darüber berichtet.

Manche können nichts damit anfangen, andere sind ganz wild auf die Sammlerstücke – die Weihnachtsmarkttasse für Kinder zieren in diesem Jahr Borstel und Frau Igel, zwei Figuren aus der Sandmann-Welt. Das gab die Stadtverwaltung am Montag freudig bekannt.