Tim Nebenführ beim Turnier in Mannheim: Der Petersberger Judoka beeindruckt trotz Trainingsrückstand. – Foto: Privat
FULDA
Bundestrainer beeindruckt
17.11.25 – Mit einem beeindruckenden Comeback trotz schwerer Krankheit hat Judotalent Tim Nebenführ vom JC Petersberg beim traditionellen Wolfgang Welz Turnier in Mannheim für Aufsehen gesorgt. Das Turnier, das als Sichtung für den Deutschen Judobund gilt, zog in diesem Jahr die stärksten Kämpfer aus Deutschland, Holland und Belgien an. Im Fokus von Bundestrainer Melek Melke standen die Nationalkaderathleten – und darunter überzeugte der junge Petersberger trotz widriger Umstände.
Die Vorbereitung auf das Turnier war für Nebenführ alles andere als optimal. Nach einer schweren Viruserkrankung und mehrtägigem Aufenthalt im Krankenhaus erholte sich der Judoka nur langsam. Der erhebliche Gewichtsverlust und Trainingsrückstand hätten eigentlich eine Teilnahme verhindert. Doch der 60-kg-Athlet ließ sich nicht entmutigen – und sein Turnierverlauf wurde zu einer beeindruckenden Leistungsgeschichte.
Bundestrainer Melek Melke gratuliert: Anerkennung für starkes Comeback trotz Krankheit. …Archivfotos: Carina Jorsch
Spannende Duelle bis ins Finale
In der 60-kg-Klasse hatte Nebenführ in der ersten Runde Freilos. Runde zwei brachte ihn gegen Sergej Scherer aus Leverkusen. Nach Ablauf der Kampfzeit sicherte sich Nebenführ den Sieg durch eine mittlere Wertung.
Im Halbfinale wartete der ehemalige Deutsche Vizemeister Joris Schleer aus Freiburg. Schleer dominierte zunächst das Kampfgeschehen, doch Nebenführ gelang ein sehenswertes Schulterwurf-Waza, das ihm die Wertung und den Einzug ins Finale sicherte.
Dort traf er auf den Belgier Andreas Declercq, Sieger der diesjährigen Dutch Open. Trotz des deutlichen Gewichts- und Trainingsrückstands zeigte Nebenführ großen Kampfgeist, unterlag jedoch schließlich durch eine mittlere Wertung. Die Silbermedaille als bester Deutscher ist angesichts der gesundheitlichen Vorgeschichte ein herausragender Erfolg.
Bundestrainer lobt Comeback
Nach Turnierende sprach Bundestrainer Melek Melke ausführlich mit Nebenführ. Er gratulierte zu seinem Erfolg und motivierte ihn zugleich für zukünftige Herausforderungen: Ein starkes Signal für den jungen Athleten, der sich von Krankheit und Trainingsrückstand nicht bremsen ließ.

